Der Winter bahnt sich an. In den vergangenen Tagen flatterte wieder einmal eine Offerte ins Haus. Wenn ich bis am 15. Oktober mein Interesse für einen Pneuwechsel an die Garage meines Vertrauens melde, erhalte ich zehn Prozent Rabatt. Bei der letzten Kontrolle haben die spitzfinden Garagengeister nämlich festgestellt, dass sich meine Finken gefährlich nahe an der Profillosigkeit bewegen.

Es ist hart. Zweimal im Jahr muss ich mich organisieren, die Pneus aufladen und - das Schlimmste - eine Weile auf mein Auto verzichten. Wenn dann noch die Aufforderung kommt, die Dinger zu ersetzen, bin ich im wahrsten Sinne des Wortes «Fitla am Züü». Nur schon daran denken, lässt mich in eine tiefe Lethargie verfallen. Meine Arme werden schlapp. Die Füsse tragen mich zum nächsten Stuhl. Das Hirn schaltet sich in den Panorama-Modus.

Ich spüre eine tiefgreifende Unlust, mich dem Thema zu stellen. Warum um Gottes Willen hat noch kein schlauer Erfinderclub dieser Welt einen Pneu kreiert, dessen Profil für die Ewigkeit hält oder der sich auf wunderbarste Weise per Knopfdruck regenerieren lässt? Wie bei der Winterzeit-Umstellung frage ich mich dann jeweils - es ist sogar ein innerlicher Schrei: Warum kann es keinen Universalpneu für den Winter und den Sommer geben? Bitte, bitte, bitte.