Derzeit lese ich einen Roman über die Folgen eines fiktiven Stromausfalls in ganz Europa und in den USA. Man mag das auf den ersten Blick als gar nicht so schlimm bewerten, wenn man aber genauer darüber nachdenkt: Heizungen, Licht, Wasser (Toilettenspülungen), Tanksäulen, Banken, Transport und Lagerung von Lebensmitteln und vieles mehr – nix geht mehr ohne Strom.

Der Autor des Buches ist inzwischen bei Tag 8 des Ausfalls angekommen und das Sozialgefüge, in dem wir alle leben, hat schon merklich Risse bekommen: Ohne Skrupel wird anderer Leute Essen, Benzin, Medikamente und Geld geklaut, Geschäfte werden geplündert und Menschen für eine wärmende Winterjacke um die Ecke gebracht.

Dieser Roman, so packend er auch sein mag, lässt mich deshalb seit Tagen den Glauben an die Menschheit mehr und mehr verlieren. Die Geschichte ist zwar ausgedacht, allerdings bin ich fest überzeugt davon, dass wir Menschen uns genau so verhalten würden, wenns ans Eingemachte geht. Nach mir die Sintflut!

Wenn ihr also in den nächsten Tagen jemanden mit bösen Blicken und misstrauischer Miene im Bus sitzen seht, das wäre dann wohl ich...