Ventil | Der Walliser Blog

Spinnefeind

Quelle: 1815.ch 11

Zufälligerweise bin ich gestern im Netz auf eine SRF-Dokuserie über Spinnen gestossen. In einem kurzen Video wird da unter anderem gezeigt, weshalb sich Spinnen in unseren eigenen vier Wänden häufig im Badezimmer einnisten. Die Antwort ist naheliegend: Dort ist es feucht und die Achtbeiner können so ihren Durst stillen.

Auch ganz interessant: Normalerweise werden Spinnen unter Wasser gar nie richtig nass, weil sich kleine Sauerstoffbläschen auf ihren feinen Haaren verteilen. Somit können sie relativ lange auf Tauchgang überleben. Im heimischen Badezimmer funktioniert dies meist nicht, weil die Spannkraft des Wassers durch Seifenreste zerstört wird. So. Ich hoffe, ich habe das einigermassen biologisch korrekt wiedergegeben.

Jedenfalls heisst es deshalb zum Schluss des Videos, dass man Spinnen nicht den Abfluss hinunterspülen sollte, weil das ihren sicheren Tod bedeuten würde. Da wurde ich stutzig. Denn dies ist doch meist der Sinn solcher Aktionen, nicht? Ich selbst habe mich vor ein paar Wochen mit einem Krabbler der Art «Hogibei», oder auf gut Hochdeutsch Weberknecht, in meinem Badezimmer herumgeschlagen.

Das Exemplar hat sich in einer Ecke der Dusche angesiedelt und tat eigentlich nicht viel – ausser die Wand hinunterzurutschen, während ich duschte, weil es sich wohl wegen des Dampfes nicht mehr festhalten konnte. Das wäre ja eigentlich halb so schlimm, allerdings dusche ich ohne Sehhilfe und konnte deshalb nie genau erkennen, wo das Tierchen landet. Das erschien mir dann doch ein wenig «grüsig», weshalb ich beschloss, das Ding loszuwerden.

Ich gab dem Weberknecht also noch eine Nacht Aufschub. Als er sich auch am nächsten Tag nicht von der Stelle gerührt hatte, war sein Schicksal besiegelt: Mittels Staubsauger rückte ich ihm zu Leibe und kann seitdem morgens wieder beruhigt unter dem warmen Wasserstrahl stehen. 1:0 für mich! Für wie lange, bleibt die Frage...

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Kommentare

  • Dübi - 50

    Spinnen, dein Freund und Helfer...
    Sie sind (natürlich nur ungiftig und draussen angesiedelt) meine ausgesprochenen Lieblings-Krabbeltiere. Mit ihren feingesponnenen Netzen halten sie mir die äusserst lästigen Fliegen und Mücken vom Leib. Verirrt sich ab und zu eine Spinne in meiner Wohnung, so landet sie eingebettet in meiner Hand oder in einem Plastikbecher wiederum wohlbehütet draussen im Garten. In einem Abflussrohr oder Saugrohr würde ich ein so äusserst kreatives und nützliches Tierchen nie entsorgen. Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie. Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten mit meinen Töchtern klappt nun die Rückführung dieser Krabbelexperten in den Garten exzellent gut.

    • Ventil - 10

      Du hast natürlich recht, Dübi, und ich schäme mich in Grund und Boden für die Staubsauger-Aktion. Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen – ich vermeide es nämlich tunlichst, die Krabbler zu berühren. Zu meiner Verteidigung muss ich hinzufügen, dass das Hogibei fast eine Woche Zeit gehabt hätte, um zu Verschwinden.
      Mein Schwager hat mir letztens auch erzählt, dass er seine Töchter ebenfalls für Spinnen begeistern wollte und deshalb ein Exemplar, dass die Mädchen in der Wohnung fanden, auch mit dem Glas einfing und dieses dann über den Balkon nach draussen befördern wollte. Noch im Flug Richtung Garten sei dann aber ein Vogel gekommen und habe sich die Spinne geschnappt. Fressen und gefressen werden. Auch eine wichtige Lektion.

  • ImErnst - 10

    Äs Hogubei, Ventil? Ja, das macht der doch nix! Am Beinli packu und üs vorna dermit. Annersch gsehts de mit denä grossu Schwarzi üs, di mit du haarigu Bei. Di chomund wäg, aber nid mim Schtöübsüger. Di chrabblunt da sicher wieder üsa. Und de liggunsch uf zmal im Bett, wäh...

    • Ventil - 10

      Hallo ImErnst! So lange ich sie nicht sehe, ist mir eigentlich Wurscht, wo sie sich herumtreiben... Im Bett würden sie vielleicht von den Bettwanzen verscheucht werden? ;-)

  • Kaktus - 10

    Mittels Staubsauger rückte ich im zu Leibe....Das heisst, die Spinne wurde lebends durch das Rohr eingesaugt. Nach der feuchte im Bad fristet die Spinne jetzt ein staubiges Dasein im Staubbeutelsack. Ob sie jemals den Ausgang wieder finden wird? Wenn nicht, hat sie noch eine lange Reise vor sich. Nachdem der Staubbeutelsack nach ein paar Wochen endlich voll ist, kommt dieser in den Kerichtsack. Dort bleibt dieser noch ein Weilchen auf dem Balkon stehen. Wo dieser der Sonne,Regen und Schnee ausgesetzt ist. Noch etwas Kericht in den Sack, und ab in den Container. Da ist es möglich, dass wieder zwei drei Tage vergehen bis die Reise weitergeht. In der Verbrennunganlage angekommen, ist nun das bittere Ende nah. Jetzt geht die Spinne durch die Hölle. RIP kleine Spinne, vielleicht sehen wir uns ja eines Tages wieder. ;)))

    • Ventil - 00

      Tiptop, ein Hallelujah und mein Gewissen ist wieder rein :-) vielleicht müssten es mehr als 10 sein... Ich hab eine ziemlich dunkle Vergangenheit, was Spinnen anbelangt...

    • Kaktus - 00

      @Ventil, brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn ich deine Beichte entgegennehmen müsste. Würde ich dir die Methode von Dübi empfehlen. Bete 10 Vater unser :)) nein Spass, rette die nächsten 10 Spinnen die dir zu Hause über den Weg laufen. ;)

    • Ventil - 00

      Jetzt bekomme ich richtig schlechtes Gewissen, Kaktus. Hätte ich sie doch mit einem Glas eingefangen! Ich habe mal gelesen, dass manche Spinnen den Staubsauger-Anschlag durchaus überleben. Im Putzschrank wäre mir der Krabbler jedenfalls um einiges lieber als im Badezimmer...

  • Maria - 10

    Guter Freitag!
    Erst im "vernünftigen" Alter habe ich bemerkt, festgestellt, eingesehen,erkannt, was es für Wunderwerke der Gattung Spinnen gibt - ich meine - nur zum Ansehen - nicht in der Dusche.

    • Ventil - 00

      Guter Freitag Maria! Ich selbst habe eigentlich auch nichts gegen Spinnen, aber dass mit meinem Gast in der Dusche wurde mir dann doch zu intim... ;-)

    • Kaktus - 00

      Spinne am Abend Glück und erlaben.
      Spinne am Morgen Kummer und Sorgen.

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