Ventil | Der Walliser Blog

Über Uber

Quelle: 1815.ch 7

«Geiz ist geil!», ist das Motto des heutigen Blogs. Am Wochenende berichtete die «SonntagsZeitung» über den Billig-Taxi-Online-Dienst Uber. Porträtiert wurde dabei ein Arbeitsloser, der des Nachts Gäste aus aller Herren Länder zu tiefen Preisen durch die Grossstadt Zürich fährt. Er erzählt über seinen Alltag und das wenige Geld, das ihm im Endeffekt jeweils im Portemonnaie bleibt.

An einem guten Tag kommt der kettenrauchende Uber-Fahrer durch seine Fahrdienste auf einen Stundenlohn von etwas mehr als 20 Franken. Davon gehen allerdings 30 Prozent Kommission an Uber. Nicht bezahlt sind damit zudem Sozialabgaben, Reparaturen, die Steuern, Versicherungen, der Parkplatz und das Benzin fürs Auto. Im Monat bleiben ihm rund 1'300 Franken, neben dem Geld, das er vom Sozialamt bezieht.

Obwohl sich die Fahrten für den Arbeitslosen kaum lohnen, spricht er von einer Art Sucht. Er werde ja nicht gezwungen. Auch nicht gezwungen zu den Fahrten werden die Nutzer des Diensts – sie profitieren von den Billigfahrten und freuen sich über die freundlichen Fahrer. Frei nach dem Sprichwort: «Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.»

Übrigens. Der Dienst ist im Oberwallis noch nicht angekommen. Eine Suche nach den Orten Visp und Brig bringt auf der Uber-Webseite keine Treffer mit sich ... Wohl zum Glück der heimischen Taxifahrer. Denn Autos und auf den Geldsack bedachte Menschen gibt es ja auch im Wallis zur Genüge.

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Kommentare

  • Jean - 11

    Ich warte auf den ersten Unfall den ein Uber-Fahrer verursacht, wenn möglich noch mit erheblichem Personenschaden - wie sie das dann mit der Haftung aus? Zahlt die Versicherung, wenn ich gewerbsmässigen Personentransport mache ? Wenn ein Uber-Fahrer Geld kassiert, dann ist das doch gewerbsmässig

  • Dübi - 51

    Die langfristige Überlebensfähigkeit der Firma Uber ist kaum gegeben...
    Wer die bald täglich veröffentlichten und äusserst negativen Schlagzeilen in den Regionen Zürich-Airport und Zürich-Stadt mit verfolgt, wird dieser Firma in der Schweiz auch wenig Kredit geben.
    Ich persönlich unterstütze bei meinen Fahrten das legale, arbeitnehmerfreundliche und korrekt abrechnende Klein-Taxigewerbe.
    Zudem sorgen diese Kleinunternehmen für weniger rauchende Köpfe.

  • Enrico Chivaldori - 20

    Das ganze ist kein Zürcher Phänomen, unserer "ICH und nur ICH" Gesellschaft auch hier in der Region tickt so. Hauptsache Billig und am liebsten noch durch den Staat quersubventioniert. Ob jemand davon leben kann? Scheissegal, Hauptsache ICH profitiere und mache ein Schnäppchen.
    Hier noch die Quelle: http://dok.sonntagszeitung.ch/2016/uberfahrer/ -> "Jede Hilfskraft bekommt mehr"

  • Maria - 11

    Ventil! Ich meine: Wenn er nicht fahren würde, könnte er sich sein Rauchen nicht leisten.
    Insofern hat er recht. Andere arbeiten zusätzlich um sich Ferien zu gönnen.

    • Ventil - 10

      Aha! Jetzt verstehe ich. Ohne Nachtschicht, keine Zigaretten! Dann doch lieber Ferien. Oder noch besser, beides. Aber bitte so billig wie möglich! ;-)

  • Maria - 01

    Guter Dienstag!
    Dieser hässliche "Uber-Laden" macht schon länger Schlagzeigen. Ich frage mich, wie das möglich ist?
    Nun weiss ich, warum der Fahrer diese Fahrten überhaupt macht.
    Also: nicht rauchen/ nicht fahren, käme etwas ins Gleiche.

    • Ventil - 20

      Guten Morgen Maria! Rauchen würde er wohl auch zu Hause. ;-) Grundsätzlich spricht ja nichts dagegen, billige Fahrten zu ermöglichen. Auf der anderen Seite muss es aber auch Fahrer geben. In diesem Fall halt ein Arbeitsloser, der ohne Lizenz Taxifahrer konkurrenziert. Die Diskussion erinnert mich an die Plattform Airbnb, auf der Private ihre Wohnungen und Häuser vermieten. Auch dieses Angebot bringt etablierte Anbieter in die Bredouille ...

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