Grimsel
Beschwerde gegen Staumauer-Erhöhung eingereicht
Die Umweltverbände haben wie angekündigt Beschwerde gegen die Konzession des Berner Grossen Rates für eine Erhöhung der Grimselsee-Staumauer eingereicht, weil diese nicht verträglich mit dem verfassungsmässigen Schutz von wertvollen Moorlandschaften sein soll.
Die Umweltverbände zeigen sich in einer Mitteilung vom Montag überzeugt, dass eine höhere Grimsel-Staumauer den verfassungsmässigen und gesetzlichen Schutz wertvoller Moorlandschaften verletzt und haben deshalb beim Berner Verwaltungsgericht Beschwerde gegen die Konzessionserteilung für die Erhöhung der Grimselsee- Staumauer eingereicht.
In der Schweiz sind die ökologisch und landschaftlich besonders wertvollen Moore und Moorlandschaften durch Volksentscheid und Verfassung geschützt. Würde mit der Erhöhung der Staumauer die Zerstörung einer Moorlandschaft toleriert, könnte das den Moorschutz auch in der übrigen Schweiz aushebeln, befürchten die Umweltschützer.
Nach und nach würden durch einschneidende Projekte Schweiz weit einmalige Moore und Moorlandschaften zerschnitten, geflutet, überbaut oder trocken gelegt. Erst im vergangenen Herbst hat das Bundesgericht im Fall der Zürcher Oberlandautobahn den Moorschutz klar gestützt. Ähnlich wie an der Grimsel wurde dort eine Moorlandschaft von nationaler Bedeutung auf dem Papier willkürlich verkleinert, um ein Infrastruktur-Projekt zu ermöglichen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Die Erhöhung der Grimsel-Staumauer ist eines von drei Teilprojekten des Ausbau-Programmes KWOplus. Gegen die zwei anderen Projekte (Pumpspeicherwerk Grimsel 3 und Verstärkung der Kraftswerkskette im Aaretal) hatten die Umweltverbände keine Rechtsmittel ergriffen. Ein Begleitprozess habe in diesen beiden Projekten zu nötigen ökologischen Anpassungen geführt; nicht aber im Fall der in den Augen der Umweltverbände verfassungswidrigen Staumauer-Erhöhung.
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