Aus der Sonntagspresse
CSS muss zurückzahlen
Weil die grösste Schweizer Krankkasse jahrelang die Kantone Spitalrechnungen aus Steuergeldern finanzieren liess, muss diese nun sechs Millionen zurückzahlen - unter anderem auch dem Kanton Wallis.
Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet, haben 16 Kantone - unter ihnen auch das Wallis - jahrelang Spitalrechnungen aus Steuergeldern bezahlt, die eigentlich die Krankenkasse CSS hätte zahlen müssen. In zehn Jahren haben die Kantone dadurch insgesamt sechs Millionen Franken zu Unrecht bezahlt. Man werde das Geld zurückerstatten, wird eine CSS-Mediensprecherin zitiert.
Der Fehler passierte aufgrund des Produktes - einer Zusatzversicherung - «Student Care», welches für ausländische Studenten in der Schweiz kreiert wurde, für die kein KVG-Obligatorium gilt. Davon betroffen sind rund 8000 Versicherte, die dieses - gemäss CSS - Nischenprodukt gebucht haben.
Doch die ausgestellten Karten wurden in den Spitälern falsch eingelesen: Aufgrund der Angabe «gemäss KVG» gingen die Computersysteme davon aus, dass es sich um grundversicherte Patienten handelte. So stellten die Spitälern den Kantonen wie bei KVG-Versicherten übich 55 Prozent der Kosten in Rechnung, der CSS nur 45 Prozent.
Erst als der Kanton Genf im vergangenen Frühling die Falschzuweisung bemerkte, fiel die Affäre auf. Ob die CSS mit aufsichtsrechtlichen Konsequenzen rechnen muss, bleibt laut «Schweiz am Sonntag» offen. Die für die Privatversicherungen zuständige Finanzmarktaufsicht (Finma) stehe mit dem Unternehmen jedoch in Kontakt.
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