Pro Natura
Gemeinden sollen Tümpel für Frösche bauen
Die im vergangenen Jahr lancierte Tümpelbau-Offensive von Pro Natura ist ein Erfolg. Knapp 100 Tümpel sind schon realisiert, nochmals so viele werden bis Ende nächsten Jahres dazukommen. Gemeinden sollen nun motiviert werden, ebenfalls Amphibientümpel zu bauen.
Pro Natura baut in der ganzen Schweiz Tümpel für bedrohte Amphibien. Doch alleine kann sie den Rückgang der Populationen nicht stoppen.
Daher begann Pro Natura vor einem Jahr im Rahmen des Pilotprojekts «Cités d'eau» Gemeinden in der Romandie zu suchen, die sich ebenfalls für Frosch und Co. einsetzen wollen. Bisher haben sich 30 Gemeinden aus der Westschweiz gemeldet. In 11 Gemeinden werden derzeit Baupläne für Amphibiengewässer ausgearbeitet.
Nach diesen positiven Erfahrungen in der Romandie weitet Pro Natura ihren Aufruf nun auf die übrige Schweiz aus. Gemeinden, die Tümpel für die am stärksten bedrohten Arten Laubfrosch, Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte, Kamm- oder Teichmolch ausheben, bekommen eine Prämie von 2000 Franken und profitieren von konkretem Knowhow. «Pro Natura hofft, dass auch lokale Naturschutzvereine, Forstbetriebe, Naturschutzkommissionen, Bürgergemeinden oder Privatpersonen auf die Aktion aufmerksam werden und die Gemeinden zum Mitmachen motivieren», erklärt Beat Hauenstein von Pro Natura.
Mit Tümpelbau gegen den Amphibienschwund
Die Bestände der Amphibien in der Schweiz nehmen seit Jahren dramatisch ab. Vor allem der Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten wie intensive Landwirtschaft, aber auch der Bau von Siedlungen und Strassen lassen die Amphibienpopulationen schwinden. Am stärksten gefährdet sind Arten, die sich in temporär austrocknenden Gewässern fortpflanzen. Denn gerade diese Laichgewässer wurden in der Vergangenheit durch Drainagen ganzjährig trocken gelegt, um Kulturland zu gewinnen.
Pro Natura hat deshalb im Jahr 2013 die Kampagne «Mehr Weiher für Frosch & Co.» lanciert und sich zum Ziel gesetzt, bis Ende nächsten Jahres selber 100 Tümpel für Frösche, Kröten und Molche zu bauen. Dieses Ziel ist schon jetzt fast erreicht: Mit fachlicher Unterstützung der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) wurden bereits 84 Tümpel realisiert. Weitere rund 100 Tümpel befinden sich noch in der Planungsphase.
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Kommentare
quack - ↑0↓0
...und irgendwann kommen die Fliegen aus den "Dümpeln" mit all ihren Krankheiten wieder unter das Volk, und stechen hoffentlich auch die Dümpelheinis gehörig.
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