Gebrauch von Smartphones an Schulen
Handy muss in der Schultasche bleiben
Smartphones sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die meisten Oberwalliser Schulen haben aus diesem Grund strikte Richtlinien für den Gebrauch der Geräte eingeführt.
An den Natischer Schulen dürfen Handys auf dem Schulhausareal und im Schulhaus benützt werden, müssen allerdings vor dem Betreten des Unterrichtsraums auf lautlos gestellt und in der Schultasche verstaut werden, erklärt Direktor Norbert Zurwerra. Während der Schulstunde darf es - ausser beim gezielten Einsatz zu Unterrichtszwecken - nicht verwendet werden.
Eine saubere Durchsetzung des Verbots im Treppenhaus und in Korridoren sei nicht möglich gewesen, räumt er ein. Deshalb wurde diese Regel diesjährig angepasst. Immer schon erlaubt war hingegen der Gebrauch auf dem Pausenplatz. Dies auch, damit Eltern in dringenden Fällen mit ihren Kindern Kontakt aufnehmen können. «Zudem ist ein Handy grundsätzlich ein nützliches Gerät, welches uns allen wertvolle Dienste leistet.»
Ansonsten gilt: «Der Gebrauch von persönlichen elektronischen Geräten zur Wiedergabe von Text, Bild und Ton ist in allen Unterrichtsräumen verboten.» Diese Regelung, die seit dem aktuellen Schuljahr in Kraft ist, hat sich laut Zurwerra bis jetzt bewährt. Ende des Schuljahres soll eine Auswertung erfolgen.
Falls Schüler gegen die Regeln verstossen, erfolge ein entsprechender Vermerk im persönlichen Kontaktheft. Je nach Anzahl Verstösse würden sich auch die Massnahmen wie Nachsitzen, Mittwochnachmittage und Ausschluss von ausserschulischen Aktivitäten verschärfen.
Premiere in der Primarschule
Grundsätzlich ist die Nutzung von Handys auf dem ganzen Areal der Briger Schulen strikt verboten, erklärt Direktor Robert Lochmatter. «Allerdings entscheidet die Lehrperson im Klassenzimmer jeweils individuell und je nach Lektionsinhalt, ob das Handy genutzt werden kann oder nicht.»
So geschehen im vergangenen Jahr bei einer 6. Primarklasse aus Glis: Im Rahmen der Diplomarbeit eines PH-Studenten wurden Smartphones aktiv in den Unterricht eingebunden. Eine Premiere. Und auch Klassenlehrer Anton Mutter meint: «Wieso nicht? Für die Schüler war das sehr interessant und motivierend.»
Das Projekt dauerte insgesamt gut zwei Monate und fand jeweils während zwei bis drei Lektionen pro Woche statt. Während den anderen Schulstunden mussten die Geräte ausgestellt sein und in der Schultasche bleiben. Auch in die Pause durften die Mobiltelefone nicht mitgenommen werden.
Im Vorfeld des Projekts wurde ebenfalls festgestellt, wer überhaupt die Möglichkeit habe, ein eigenes Gerät in den Unterricht mitzubringen. Schliesslich, so Mutter, könnten «Schüler in diesem Alter noch ohne Smartphone leben» und zur Anschaffung sollte niemand gezwungen werden. Es stellte sich dann doch heraus, dass ganze 80 bis 90 Prozent der Klasse bereits ein eigenes Smartphone besass.
Die Chancen und Gefahren, die Smartphones so mit sich bringen, wurden vorgängig gemeinsam mit den Schülern und dem Schulsozialarbeiter erarbeitet. Auch die Eltern seien dem Projekt gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen. «Hätte es Opposition gegeben, hätten wir es nicht durchgeführt.»
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Kommentare
Irma Julen - ↑0↓2
Quo vadis Wallis? Zuerst Kopfbedeckungsverbot, jetzt Sackinhaltsverbot, was kommt als nächstes? Pferdeschwanzverbot? Oh Herr lass Hirn aufs Wallis fallen...
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Maria - ↑0↓1
Das Handy auf lautlos gestellt - lenkt die Schüler noch zu sehr ab. Es könnte ja jemand gesimt oder gewattsupt haben. Die Schüler spüren die Vibration in der Schultasche; sie sind nämlich die empfänglichsten Antennen.
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