Jahresbilanz Grossraubtiere des WWF
Mehr Tiere, aber nicht mehr Risse
160 Luchse, 25 Wölfe, zwei Bären - Trotz stetem Aufwärtstrend blieben die Bestände auch 2014 übersichtlich. Die gute Nachricht: Die Risszahlen stiegen nicht an. Die schlechte Nachricht: Die Diskussionen um Grossraubtiere in der Schweiz würden immer giftiger. Der WWF zieht Bilanz.
Für den WWF gab es einige Hoffnungsschimmer im vergangenen Jahr. Einer davon sei etwa, dass die Anzahl Wölfe stetig leicht zunehme. In den letzten zwei Jahren lebten zirka 25 Wölfe in der Schweiz. Zum Vergleich: 2012 waren es noch ungefähr 17.
Die Risse hätten allerdings nicht zugenommen. Mit 186 durch den Wolf versursachte Nutztierrisse sehe die Schadensbilanz für den Wolf trotz mehr Tiere ähnlich aus wie in den Vorjahren. Grund für diese Stagnation sei in erster Linie der Herdenschutz, dessen Finanzierung 2014 durch den Bund rechtlich abgesichert wurde.
2014 wurde im Wallis eine neue Wölfin, F14, nachgewiesen, was ein Zeichen für die Bildung eines zweiten Rudels sein könnte. Zwanzig Jahre nach der Rückkehr des Wolfes gibt es in der Schweiz nur ein Rudel im bündnerischen Calandagebiet. Besser sehe es im übrigen Alpenraum aus, wo knapp 40 Rudel nachgewiesen wurden. Der Herdenschutz funktionierte, so der WWF. «Die Erfahrungen mit dem Calanda-Rudel zeigen, dass ein Zusammenleben mit Wölfen sehr wohl möglich ist.»
Seit ihrer Wiederansiedlung vor über 40 Jahren habe auch die Anzahl Luchse fortwährend zugenommen. Zudem haben zwei Bären die Schweiz im Jahr 2014 besucht.
Grund zur Besorgnis
Dennoch bestehe Grund zur Besorgnis, schlussfolgert der WWF in seiner Jahresbilanz. Viele Täler seien etwa noch schlecht auf Grossraubtiere vorbereitet. Während das Val Müstair sich vorbildlich auf die Präsenz von Bären einstelle, stehen das Bergell, das Oberengadin und das Tessin noch am Anfang.
Dazu komme die vergiftete Diskussion um Bestandesregulierungen beim Wolf. Im Jahr 2014 wurde die Lockerung des Wolfsschutzes intensiv diskutiert. «Zwei neue Vorstösse wollten dem Wolf an den Kragen», so die Einschätzung des WWF. Die von den Umweltverbänden als einzige gangbare Möglichkeit angesehene Motion Engler wurde vom Parlament auf dieses Jahr verschoben. Stattdessen machte das Departement von Bundesrätin Doris Leuthard einen Vorschlag für eine Jagdgesetzrevision, die den Abschuss von Wolfsjungen erleichtern würde. Die Umweltverbände wollen vor Ablauf der Anhörungsfrist am 16. März ihre Kommentare einreichen.
Die drei Luchspopulationen im Jura, in den Nordwestalpen und und in der Nordostschweiz seien weiterhin voneinander isoliert und bräuchten nach Ansicht des Umweltverbandes dringend mehr Vernetzung durch Wildtierkorridore, um die drohenden Folgen einer Inzucht abzuwenden. Desweiteren würden Luchse immer wieder Verkehrsunfällen zum Opfer fallen.
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Kommentare
Ike - ↑1↓0
Das leidige Thema Wolf langweilte bereits 2014, bitte liebe Medien schreibt weniger darüber den nicht jeder lebt von Schafen...
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Schäfer - ↑0↓1
Bla bla bla WWF es sind keine reinen Wölfe sondern Mischlinge. Die Produktion dieser Mischlinge wird sogar mit Steuergelder unterstützt. Die Bernerkonfention stellt reine Rassen unter Schutz und nicht illegal Kreuzungen.
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walliser - ↑0↓1
Wieder mal ein Beweis das die Wölfe ausgesetzt sind. Von wo her will der WWF wissen wie viel grossraubtiere hier in der schweiz sind. Die billigste Lösung ist ihn abzuschiessen die kugel kostet nicht mal 5 franken. Es gibt kein platzt für den Wolf
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Berggänger - ↑1↓0
Noch hinter dem Mond, Walliser? Unter www.kora.ch, kannst du unter >Monitoring > Wolf >Status auf einer aktuellen Karte (und älteren Karten), sehen wo in der Schweiz wölfe nachgewiesen wurden. Bisschen das Hirn einschalten, bevor man losbrüllt.
Nutztierhalter aus Leidenschaft - ↑0↓0
Jeder Riss ist zu viel
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Benjamin Frei, LSCV - ↑0↓0
Ja, jeder einzelne Riss ist einer zuviel. Es sollte schon längst eine Selbstverständlichkeit sein, dass jede Tierhalterin und jeder Tierhalter seine Tiere schützt. Denn sind die Tiere ungeschützt, verkommen die Klagen über Risse zu einer scheinheiligen Stimmungsmache.