Air Zermatt über die Bolidenbergung
«Projekt ist kein Schnellschuss»
Mit Hilfe von Helikoptern will die Air Zermatt künftig liegen gebliebene Boliden bei Formel 1-Rennen bergen. Die Projekt reifte 14 Jahre - von einem Schnellschuss kann also keine Rede sein.
Am Dienstag berichteten Medien über das geplante Vorhaben der Air Zermatt, bei Formel 1-Rennen, verunglückte Rennfahrzeuge mit Hilfe eines Helikopters abzutransportieren.
Detaillierte Fassung
Einen Tag später erklärt das Unternehmen seinen Lesern auf dem Social-Media-Portal Facebook, wie man sich das Projekt im Detail vorstellen kann und schreibt, dass die detaillierte Fassung mehrere Seiten von Flugregulation, Flight Safety Aspekt, Aufhängungstests, Logistik bis über die Analysen sämtlicher F1-Strecken enthält.
Geplant sei, dass während des ganzen Rennens ein Helikopter in der Luft ist, welcher sich bei einem Crash nach Absprache mit der Rennleitung in Position bringen soll. Sobald der Heli-Pilot grünes Licht hat, beginnt die Bergung, welche die Air Zermatt als einfach bezeichnet. «Beim Fahrzeug braucht es zurzeit noch einen Streckenposten, der den Wagen an den Haken hängt. Langfristig kann man über automatische Anhängevorrichtungen nachdenken. Das Bergungsseil ist mindestens 50 Meter lang, damit die Autos nicht durch den Abtrieb gestört werden».
Zwei bis fünf Minuten
Hänge der Rennwagen am Haken, fliegt der Pilot an einen definierten Ort, ohne jedoch die Zuschauer oder Streckenabschnitte mit Rennautos zu überfliegen. Der Pilot könne das Auto aber auch über den Sicherheitszaun heben. Dies sei insbesondere vonnöten, wenn durch Trümmerteile Gefahr droht. Nach der Freigabe durch die Rennleitung würde das Ganze im Schnitt pro Auto rund zwei bis fünf Minuten dauern - je nachdem wo sich der Abladeplatz des geborgenen Boliden befindet.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass man mit dem Projekt nicht auf einen Schlag alle Probleme der Bergung lösen könne. So erklärt Mitinitiant und Pilot Samuel Summermatter, dass das Projekt ein Zusammenspiel mit den vorhandenen Mechanismen sein muss - Schritt für Schritt also.
Einladung nach Barcelona?
Erste Schritte sind laut Summermatter für 2015 realistisch. «Wichtig wäre es, wenn die FIA uns zu gemeinsamen Wintertests vom 01. Februar 2015 in Jerez und vom 19. - 22. Februar 2015 in Barcelona einlädt.»
Die bisher gängigen Abschleppmethoden sollten vorerst vor Ort bleiben, damit man im Verlauf der Tests und der kommenden Saison gegenseitig sachlich über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Der Heli verfügt zudem über Highspeed-Kameras. Damit liefert er neue spektakuläre TV-Aufnahmen, schreibt die Air Zermatt weiter. «Die Ausarbeitung des Projekt dauerte mehrere Jahre. Wer also denkt, dies wäre ein unüberlegter Schnellschuss, überlegt falsch.»
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