Drei verletzte Schafe im Rappental
Schafhirt schlägt Gommer Wolf in die Flucht
Im Rappental im unteren Goms hat am Donnerstag ein Wolf drei Schafe in einer behirteten Herde verletzt. Dank der Präsenz von Schafhirten mit Hunden konnte grösserer Schaden vermieden werden.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat einer der beiden Gommer Wölfe im Rappental eine Schafherde angegriffen. Der Angriff ereignete sich kurz vor Mitternacht nahe bei der Hütte der beiden Schafhirte, welche die Schafe im Rappental mithilfe von drei Hunden vor den beiden Wölfen, die zurzeit im Goms präsent sind, schützen sollen.
Laut Auskunft von Wildhüter Urs Zimmermann befanden sich die Schafe zum Zeitpunkt des Wolfangriffs innerhalb einer elektrifizierten Umzäunung. Einer der drei Hunde, welche die beiden erfahrenen Schafhirten beim Herdenschutz im Rappental unterstützen, war zur Zeit des Wolfangriffs vor der Hütte und schlug Alarm. Der Hirt, der sich darauf zur Herde begab, konnte den Wolf mit einem Stock in der Hand in die Flucht schlagen und so weiteren Schaden vermeiden.
Rückkehr des Binntaler Wolfes M28?
Der Wolf soll sich laut Zimmermann auf Blicknähe zum Hirten befunden haben. Drei Schafe wurden vom Wolf verletzt und werden behandelt. «Im Moment ist noch unklar, welcher Wolf im Rappental präsent ist», erklärt Wildhüter Zimmermann, der im Oberwallis für das Wolfsmonitoring zuständig ist. «Neben den beiden Wölfen M35 und M38 kommt auch M28 infrage, jener männliche Wolf, der im Juni 2012 und im Jahr zuvor im benachbarten Binntal zahlreiche Nutztiere riss.»
Im Rappental werden zurzeit rund 800 Schafe gesömmert. Die Tiere stehen unter ständiger Aufsicht von zwei erfahrenen Hirten und drei Hunden, deren Einsatz sich damit schon kurz nach dem Aufzug auf die Alp ein erstes Mal gelohnt zu haben scheint.
Im Goms wurden in diesem Frühjahr zwei Wölfe genetisch nachgewiesen. Die beiden männlichen Tiere M35 und M38 haben im Mai 28 Schafe getötet. Welches der beiden Tiere die Nutziere gerissen hat oder ob allenfalls beide Tiere bei den Angriffen beteiligt waren, wird erst eine DNA-Analyse zeigen.
Der Kanton Wallis wollte eines der Tiere zum Abschuss freigeben. Das BAFU willigte jedoch nicht ein, mit der Begründung, dass der Herdenschutz auf den Frühjahrsweiden der betroffenen Schäfer in Münster und Obergesteln ungenügend war.
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