Rund 55000 Franken ausbezahlt
Schafzüchter im Oberwallis für Wolfsrisse entschädigt
Im laufenden Jahr sind Walliser Schafhalter bisher in 110 Fällen mit rund 55'000 Franken für von Wölfen getötete oder verletzte Tiere entschädigt worden.
«Von Januar bis Ende September haben Bund und Kanton Walliser Schafhaltern in 110 Fällen Entschädigungszahlungen in der Höhe von rund 55'500 Franken für von Wölfen gerissene oder verletzte Schafe ausgezahlt», sagt Peter Scheibler, Chef der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, auf Anfrage von 1815.ch. Bis auf einige wenige Fälle im Unterwallis betrafen alle Fälle das Oberwallis, vorab Schafhalter, die ihre Tiere im Goms sömmerten.
Für die Kosten kommt zu 80 Prozent der Bund auf, der Rest geht zu Lasten des Kantons. Das Kriterium «Herdenschutz» ist für die Höhe der Entschädigung nicht ausschlaggebend. «Grundsätzlich werden alle Schafhalter aufgrund der Tabellen der Schweizerischen Zuchtverbände entschädigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Tiere in geschützten oder ungeschützten Orten aufhielten», sagt Scheibler.
Damit liegen die Entschädigungen für das laufende Jahr weit über den rund 15'000 Franken im Jahr 2012, in dem lediglich ein Wolf im Binntal für Schäden an Nutztieren sorgte. «In diesem Sommer waren im Oberwallis erwiesenermassen mindestens vier Wölfe unterwegs. Entsprechend mehr Angriffe auf Schafherden haben wir verzeichnet», liefert Scheibler die Erklärung für den höheren Betrag.
Im Goms und später in Leukerbad wurden im laufenden Jahr die vier männlichen Wölfe M28, M34, M35, M38 genetisch nachgewiesen. M35 wurde aufgrund des geltenden Wolfskonzepts nach zahlreichen Angriffen auf Schafherden im Goms zum Abschuss frei gegeben und Anfang September getötet.
Letztmals wurde im Oberwallis ein Wolf unbestimmter Herkunft in der vergangenen Woche in Turtmann und Unterbäch beobachtet und konnte von Passanten gar gefilmt werden. DNA-Proben von verletzten Schafen bei Unterems sollen nun die Herkunft des Grossraubtieres klären.
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