Der Walliser Jagdchef will den «richtigen Übeltäter» schiessen
Scheibler: «Jagd beginnt am Freitagmorgen»
Der Kanton Wallis eröffnet die Jagd auf den Wolf. Im Obergoms werden dazu in einer ersten Phase nur wenige Wildhüter eingesetzt. Jäger sollen an der Jagd keine teilnehmen.
Staatsrat Jacques Melly hat entschieden einen der Wölfe im Goms zum Abschuss freizugeben. «Die Publikation der Abschussbewilligung erfolgt am Freitag im Amtsblatt. Ab diesem Zeitpunkt können die für den Abschuss beauftragten Wildhüter den Wolf im Goms abschiessen. Allfällige Rekurse an den Staatsrat werden keine aufschiebende Wirkung haben», erklärt der Walliser Jagdchef Peter Scheibler auf Anfrage von 1815.ch.
Mit der Jagd werden Wildhüter und Hilfswildhüter beauftragt. «Jäger werden nicht beigezogen. Oder höchstens im Einzelfall.» Allerdings werden in einer ersten Phase nur wenige Wildhüter für den Abschuss beauftragt: «Einen Wolf im weitläufigen Goms mit den vielen Seitentälern zu schiessen, ist kein einfaches Unterfangen in dieser Jahreszeit. Vorerst wird das Gebiet beobachtet, um den Wolf zu lokalisieren», erklärt Scheibler. Eine letzte Sichtbeobachtung des Wolfes im Obergoms datiert vom 12. Juli. Passanten beobachteten das Tier in der Abenddämmerung beim Flugfeld in Ulrichen.
Wolf M34 im Visier?
Kommt hinzu, dass sich im Goms vermutlich zwei Wölfe aufhalten. Verantwortlich für Schafrisse aber ist vermutlich der männliche Wolf M34, ein Jungtier, dass im Frühsommer aus dem bündnerischen Calandagebiet ins Oberwallis eingewandert ist. Und nicht etwa Wolf M35, der sich schon längere Zeit im Oberwallis aufhält und dem im Gegensatz zu M34 in diesem Sommer aufgrund von DNA-Analysen kein grösser Riss zugeordnet werden konnte.
«Um den ‚richtigen’ Wolf zu erwischen, werden die Wildhüter in einer ersten Phase vorab in Gebieten nach dem Raubtier Ausschau halten, wo es in jüngster Zeit zu Schafrissen gekommen ist. Dabei handelt sich um Sömmerungsalpen, die laut geltender Schafalpplanung als nicht schützbar gelten», erklärt Scheibler das Vorgehen.
Damit erhöht sich laut Scheibler die Chance, den richtigen «Übeltäter» aus dem Verkehr zu ziehen. Im konkreten Fall wird im oberen Goms vom Furka-/Grimselgebiet bis hinunter nach Niederwald auf den nicht schützbaren Sömmerungsgebieten auf der Sonnenseite des Hochtales Jagd auf den Wolf gemacht. Vorab aber in Gebieten, in denen es jüngst zu Wolfsangriffen (Grimselgebiet, Trützialp und Bachi-Alpjen) kam. Die Jagd ist vorerst auf 60 Tage befristet.
Siebter Abschuss im Wallis
Sollte der Gommer Wolf tatsächlich abgeschossen werden, handelt es sich um den siebten Abschuss im Wallis seit dem Jahr 2002. Letztmals wurde im Jahr 2010 auf der Varneralp ein männlicher Wolf von der Wildhut erlegt. Der Abschuss wurde verfügt, nachdem die Behörden von Bund und Kanton festgestellt hatten, dass keine angemessenen Massnahmen zum Schutz von Rindern gegen Wolfsangriffe zur Verfügung standen.
Die ersten beiden Wölfe, die es in den Augen der Behörden bei der Jagd allzu bunt trieben, wurden im August 2000 im Val d'Hérens und im Turtmanntal zur Strecke gebracht.
Weitere vier Wölfe mussten in der Folge ihr Leben lassen: Zwei im Herbst 2006 im Chablais und im Goms, einer im August 2009 im Val d'Illiez und der bisher letzte im August 2010 bei Crans-Montana. Bis auf jenes im Goms handelte es sich bei all diesen Tieren um Rüden
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