Wölfe beschäftigen Politiker
Ständeratskommission unzufrieden mit Wolf-Massnahmen
Die Massnahmen zum Schutz von Schafherden vor dem Wolf überzeugen die Umweltkommission des Ständerates nicht. Aus Sicht der Kommission sind die Forderungen des Parlaments zum Umgang mit dem Wolf damit nicht erfüllt.
National- und Ständerat hatten eine Motion des Walliser CVP-Ständerats Jean-René Fournier angenommen und den Bundesrat beauftragt, dafür zu sorgen, dass der Wolf in der Schweiz gejagt werden darf. Weil der Wolf durch die Berner Konvention international geschützt ist, darf er grundsätzlich weder getötet noch gefangen werden.
Nach dem Willen des Parlaments sollte der Bundesrat deshalb beim zuständigen Ausschuss der Konvention eine Änderung beantragen. Im Falle einer Ablehnung sollte er die Berner Konvention kündigen.
Kündigung unnötig
Der Ausschuss lehnte das Schweizer Ersuchen ab, präzisierte aber, dass Wölfe in Ausnahmefällen getötet werden dürfen. Nach Einschätzung des Bundesrates ist damit eine Regulierung des Wolfsbestandes auch ohne Austritt aus der Konvention möglich. Der Bundesrat halte einen Austritt für unnötig und politisch nachteilig, schreibt die Ständeratskommission in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die Kommission befriedigten die Ausführungen der Regierung jedoch nicht. Sie will sich Ende Jahr erneut informieren lassen, wenn konkrete Entwürfe für den Herdenschutz und zum überarbeiteten Wolfskonzept vorliegen. Anders als der Bundesrat sei sie nicht der Meinung, dass die Anliegen des Vorstosses bereits erfüllt seien, schreibt die Kommission.
Schafe gerissen
Die Frage beschäftigt derzeit vor allem das Wallis. Im Goms soll ein Wolf innerhalb eines Monats 28 Schafe gerissen haben. Der Bund gab das Tier nicht zum Abschuss frei: Die Schafe seien ungenügend geschützt gewesen, argumentierte er.
Gemäss dem "Konzept Wolf Schweiz" sind die Kriterien für einen Abschuss nur dann erfüllt, wenn ein Wolf über eine Zeit von einem Monat trotz Herdenschutzmassnahmen mehr als 25 Schafe reisst oder innerhalb von vier Monaten deren 35.
Vor kurzem wurde nachgewiesen, dass im Goms zwei Wölfe unterwegs sind. Insgesamt dürften bis zu 20 Wölfe in der Schweiz leben. Seit 2000 wurden 12 Wölfe zum Abschuss freigegeben. Letztmals wurde 2010 ein Wolf getötet.
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