Aus der Sonntagspresse
Wolf: St. Gallen zeigt, wie es geht
Nachdem der Bund Ende Woche entschieden hat, dem Abschuss des Gommer Wolfes keinen Segen zu geben, gehen die Wogen hoch. Die Walliser wollen die Abschussregeln ändern der Kanton St. Gallen zeigt, wie ein Leben mit Wolf geht.
Gemäss «SonntagsZeitung» gibt es oberhalb vom bündnerischen Chur ein Wolfsrudel, das sich immer wieder auf St. Galler Gebiet aufhält. Wegen der Besorgnis der Tierhalter reagierte der Regierungsrat schnell – innerhalb weniger Monate erarbeitete St. Gallen ein Wolfskonzept und organiserte eine Herdenschutzberatung. Bauern wurden informiert, Beschönigungen wurden keine gemacht. Wie der Leiter des St. Galler Amts für Natur, Jagd und Fischerei gegenüber der Zeitung sagt, wollte man bereit sein, da man den Wolf «nicht negieren kann und sich auf ein Zusammenleben einstellen muss».
Wie der Walliser Jagdinspektor Peter Scheibler erklärt, ist die Situation im Kanton Wallis nicht mit jener in St. Gallen zu vergleichen, da die Herden zu klein seien. Dem hält die Zeitung entgegen, dass die St. Galler bereits seit dem Jahr 2000 alle Schafalpen überprüft und Herden zusammengelegt habe und damit die Vorgabe des Bundes umgesetzt hätten, die Vegetation zu schonen und die Übertragung von Krankheiten auf Wildtiere zu verhindern.
Das Resultat: Im Kanton St. Gallen werden 90 Prozent der 10000 Schafe in eingezäunten Weiden mit Hirten gesömmert – eine Tatsache, die der Geschäftsführer des WWF Oberwallis, Kurt Eichenberger, als vorbildlich lobt. Er ist überzeugt, dass die Erfahrung in anderen Kantonen mit zeitweiser Wolfspräsenz wie etwa Uri, zeigen würde, dass «ein Zusammenleben mit dem Wolf funktioren kann, wenn die Politik vorangeht». Eichenberger hofft dass der Kanton Wallis die 2012 begonnene Schafalp-Planung nun vorantreibt, wie die Zeitung abschliessend schreibt.
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