Wohnbauförderung | Nach dem Medienhype im Herbst hat der Gemeinderat das erste Gesuch bewilligt
Albinen wächst um eine Familie
Das entsprechende Gemeindereglement ist homologiert, das erste Gesuch bewilligt. Angelockt durch die Wohnbauförderung soll auf den 1. September die erste Familie ins Bergdorf ziehen. Sie wird 70 000 Franken erhalten.
«Wir freuen uns auf die Familie», sagt Beat Jost auf Anfrage. Der Gemeindepräsident von Albinen hatte die Idee, mit finanziellen Anreizen die Abwanderung zu stoppen, von Beginn weg unterstützt. Auch als ihm die Kontrolle über das Projekt zu entgleiten drohte.
Das geplante Wohnbauförderungsprojekt sorgte im vergangenen Herbst unverhofft für Schlagzeilen. Leute aus aller Welt erkundigten sich, wollten vom Geldsegen im kleinen Walliser Bergdorf profitieren. Dutzende Medienschaffende wohnten Ende vergangenem Novembers der entscheidenden Urversammlung bei. Wo Jost ihnen und den gekommenen Einwohnern nochmals das Kleingedruckte deutlich machte. Die Gelder sind an viele Bedingungen geknüpft: So müssen Ausländer zum Beispiel im Besitz einer Niederlassungsbewilligung C sein. Und wer in den zehn Jahren nach Baubeginn bereits wieder wegzieht, muss das Geld zurückzahlen. Zum befürchteten Ansturm aus aller Welt werde es also nicht kommen, versicherte Jost an der denkwürdigen Urversammlung. Eine grosse Mehrheit stimmte dem Reglement denn auch zu.
Aus Medien vom Projekt erfahren
Und heute? In der Zwischenzeit hat der Staatsrat das neue Gemeindereglement homologiert. Und vor gut einer Woche hat der Gemeinderat nun das erste Gesuch bewilligt. «Wenn alles gut geht und klappt wie aufgegleist», so Jost, «wird am 1. September 2018 eine Familie mit zwei kleinen Kindern Wohnsitz in Albinen nehmen.» Mit dem Wunsch nach einem naturnahen Zuhause sei die Familie aus dem Aargau durch den ganzen Medienrummel auf die in Albinen angebotene Bauförderung aufmerksam geworden. Das zweite Kind wird Ende Juli erwartet, die Familie kauft ein bestehendes Haus. 50 000 Franken pro Paar und jeweils 10 000 für ein Kind, sieht das neue Reglement vor. Macht in diesem Fall 70 000 Franken.
Der Anfang sei nun gemacht, freut sich der Gemeindepräsident. «Die Zahl unserer Kinder im Vorschulalter wird so auf einen Schlag verdoppelt. Das darf ruhig so weiter gehen.»
David Biner
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