Leichtathletik | Drei Oberwalliserinnen halten bei der SM in Zug vorne mit
Oberwalliser Frauen-Power

Vielversprechend. Die Juniorinnen Deborah Vomsattel (im Bild), Sonja Andenmatten und Kerstin Rubin konnten bei der Elite-SM mit den Besten mithalten.
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Stars wie Karim Hussein, Mujinga Kambundji und Nicole Büchler sorgten bei der Leichtathletik-SM in Zug für die Highlights. In ihrem Schatten zeigten aber auch die drei jungen Oberwalliser Athletinnen Sonja Andenmatten, Kerstin Rubin und Deborah Vomsattel starke Leistungen.
Andenmatten ist erst 16-jährig, Rubin und Vomsattel knapp 18-jährig. Nach dem Erfüllen der Limite versuchten sie ihr Glück bei den Grossen. Bei ausgezeichneten äusseren Bedingungen und unter grossem Publikumsaufmarsch gelang es den drei Athletinnen hervorragend, mit der starken Konkurrenz mitzuhalten.
Sonja Andenmatten, die an der Jugendolympiade in Tiflis teilgenommen hatte und hier mit viel Pech den Final verpasst hatte, qualifizierte sich am Freitag über 800 m für den Final am Samstagabend. In einem vor allem taktisch gelaufenen Rennen vermochte sie bis zur Zielgeraden mit dem Feld mitzulaufen und beendete das Rennen mit einem Schlussspurt auf dem guten 7. Rang.
Kerstin Rubin, die von der ehemaligen Spitzenläuferin Sandra Gasser trainiert wird, qualifizierte sich über 1500 m ebenfalls für den Final. Anders als bei Sonja Andenmatten wurde das Rennen schnell angegangen. Die junge, erst 15-jährige Sclabas Delia aus Bern lief sofort an die Spitze und gewann mit grossem Vorsprung. Kerstin Rubin lief ein taktisch gutes Rennen und darf mit ihrem Lauf als Siebte bei den Grossen sehr zufrieden sein.
Deborah Vomsattel startete gut in den Hochsprungwettkampf und man war allgemein gespannt, ob sie auch bei den Aktiven wie vor zwei Jahren eine Medaille holen würde. Am Schluss reichte es knapp nicht und sie musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen, hinter den zwei Europameisterschafts-Teilnehmerinnen Salome Lang und Livia Odermatt und ihrer Teamkollegin Nathalie Lauber, wobei sie sich im letzten Sprung noch leicht verletzte.
Der einzige Oberwalliser Aktive war Michael Kuonen, der im Vorlauf über 100 m ausschied. Kuonen bereitet sich zurzeit auf die nächste Saison im Bobfahren vor.
Noch nie war die Oberwalliser Leichtathletikszene mit drei Athletinnen in der nationalen Spitze vertreten. Alle sind noch im Juniorinnenalter und trainieren teils ausserhalb des Kantons mit sehr viel Aufwand (tägliche Reisezeit von zwei Stunden).
Während es bei den Aktiven nach den glorreichen Zeiten des TV Naters recht still geworden ist, sind es im Moment vor allem die jungen Frauen, die ausgezeichnete Leistungen zeigen, aber manchmal etwas im Schatten anderer Sportarten stehen, da ihre Wettkämpfe meistens in der Deutschschweiz stattfinden.
Die Zeichen stehen gut für die Schweizer Nachwuchsmeisterschaften, die Ende August in Basel durchgeführt werden.
wb
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