Swiss League | EHC Visp feiert seinen siebten Erfolg hintereinander
Wie die einfachste Sache der Welt
Dem EHC Visp reichten in der Verlängerung mickrige zehn Sekunden, um seine Siegesserie auszubauen.
alan daniele
Brent Kelly hat schon bessere Zeiten erlebt. Dem stets kongenialen Partner fehlt der Langzeit-Verletzte Jeff Campbell (siehe Kasten oben) an seiner Seite. Skorerpunkte wie Sand am Meer sammelt er nicht (mehr) und auch gestern war wieder zu sehen, dass ihm das Toreschiessen schon leichter fiel. Sofort lief er in Penaltymanier auf Visp-Goalie Lory zu und vergab das 0:1 (3.), dann verpasste er nochmals freistehend das 1:3 (23.) und drosch an die Latte statt ins Tor (25.).
So weit die Langenthal-Szenen, bei denen der EHC Visp auch Glück in Anspruch nahm. Dieses Visp also, das bei seinen Imports solche Sorgen zurzeit nicht hat. Kissel/Van Guilder stiegen gestern mit total 33 Skorerpunkten in das Spiel, aber die tragende Rolle der letzten Runden fanden sie VORERST nicht. Und das trotz viel Eiszeit und vier Powerplays im Startdrittel.
Dafür sprang Visps zweite Linie in die Bresche. Center Achermann lancierte selbst ein feines Solo und schloss dieses zum 1:1 ab. Wenigstens eine von vier SCL-Strafen, die der EHC ausnutzte.
Im Mitteldrittel isoliert
und kaum gefährlich
Der Gegner aus dem Oberaargau zeigte sich effizienter und just in dieser einen Qualität lag auch die Langenthal-Führung durch Dal Pian (4.). und Leblanc (14.) begründet. Der SCL spielte in der Litternahalle aber nicht nur effizient, sondern auch mit guter Spielkontrolle, wie sich im Mitteldrittel zeigte. «Wir liessen sie zu viel schiessen, sie hatten klar die gefährlicheren Szenen, aber wir einen starken Goalie», sagte auch 1:1-Torschütze Achermann.
Visp hielt wohl die Partie ausgeglichen, aber hatte Mühe, spürbaren Druck aufzubauen, im Slot gab es kaum heisse Szenen. Als wäre die Visper Offensive mit einem halben Fuss auf dem Bremspedal. Tatsächlich bewegte sich Langenthal – vor allem durch Brent Kelly – dem dritten Tor näher als der EHC dem Ausgleich.
Bis die Matchuhr 39:59 anzeigte und die zweite Pausensirene im Anflug war. Youngster Sturny schoss sein viertes Saisontor, einen mental besseren Zeitpunkt dafür konnte es nicht geben.
Schon wieder Dan Kissel
Visp enttäuschte nicht, aber die Lösungen lagen nicht immer auf dem Goldteller bereit. Und vor allem schien eine erstmalige Führung ein Ding der Unmöglichkeit. Der SCL brachte sich ein drittes Mal in Front (Andersons), aber Visps Moral blieb ebenso standhaft. Der nimmermüde Dolana schoss sein sechstes Saisontor, aus diesem Winkel hätte sich Goalie Wüthrich aber nicht erwischen lassen dürfen (57.).
Aber Visp wäre aktuell nicht Visp, hätte es den zweiten Punkt nicht für sich verbucht. Die Overtime hatte kaum begonnen, war sie schon vorbei. Wie typisch: Nicht Kelly entschied (vorher) das Spiel, sondern Kissel. Wie ein Abbild der aktuellen Ausländerlage bei beiden Vereinen. Und damit reist Visp morgen mit sehr breiter Brust zur nächsten Reifeprüfung beim nicht weniger starken La Chaux-de-Fonds.
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