Fotofallen-Monitoring zu Walliser Luchsen
Fünf Luchse fotografiert
Im vergangenen Winter wurde auf der rechten Talseite erstmals ein Monitoring mittels Fotofallen für den Luchs durchgeführt. Fünf unterschiedliche Luchse wurden in dieser Zeit abgelichtet.
Durch die Anzahl identifizierte Luchse lässt sich auf eine Dichte von knapp einem Luchs pro 100 Quadratkilometer schliessen, heisst es in einer Medienmitteilung. Die Untersuchung, welche zwischen Mitte Februar und Mitte April im Gebiet vom Baltschiedertal westwärts bis zum Rhonekrnie im Raum Martinach durchgeführt wurde, fand in Zusammenarbeit von BAFU, KORA und der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere statt und soll im kommenden Frühjahr auf der linken Rhonetalseite vom Simplongebiet bis ins Val de Nendaz durchgeführt werden.
Ein Tier im Oberwallis
An neun von insgesamt 41 Standorten auf der rechten Rhonetalseite wurden Fotos von Luchsen gemacht. Auf diesen Bildern konnten fünf verschiedene, selbständige adulte Luchse identifiziert werden. Jungluchse wurden keine erfasst. Alle fünf Luchse sind von früheren Aufnahmen schon bekannt. Es handelt sich um zwei Männchen und ein Weibchen, von zwei Tieren ist das Geschlecht bisher nicht bekannt. Zwei der Tiere wurden während der Untersuchungszeit auch auf der Waadtländer Seite fotografiert und ein weiteres Tier letztes Jahr noch am Gurnigel im Kanton Bern fotografisch nachgewiesen.
Im östlichen Teil des Untersuchungsgebiets wurde nur ein Tier nachgewiesen, das sich vom Lötschental über 25 km Luftlinie bis in die Gegend oberhalb Montana und wieder zurück verschob. Im westlichen Teil wurden hingegen deutlich mehr Luchsnachweise erbracht, schreibt der Kanton. Hier finden offensichtlich eine Zuwanderung sowie ein Austausch mit dem Waadtland statt. Die fünf festgestellten Luchse im Referenzgebiet ergeben eine Dichte von knapp einem Luchs (0,92) pro 100 Quadratkilometer geeignetes Habitat.
Geringe Dichte
Diese Dichte ist tiefer als in den Referenzgebieten der anderen Kompartimente der Schweiz mit Ausnahme des Kompartiments Nordostschweiz. Das Fotofallen-Monitoring des Luchses hat zum Ziel, Angaben über die Anzahl und die Dichte an Luchsen in einem Gebietsausschnitt zu bekommen. Dank der speziellen Fellzeichnung können Luchse anhand der Fotos individuell identifiziert werden. Die Aufnahmen erlauben zudem, die Populationsgrösse festzustellen. Für das Management der Grossraubtiere wurde die Schweiz in acht Kompartimente eingeteilt. Das Kantonsgebiet Wallis stellt ein eigenes Kompartiment dar.
Für das Monitoring mittels Fotofallen wurden auf beiden Rhonetalseiten je ein Referenzgebiet ausgeschieden. Im vergangenen Winter sind die Untersuchung auf der rechten Talseite durchgeführt worden. Die Referenzfläche auf der rechten Rhonetalseite erstreckt sich von Mitte Baltschiedertal bis zum Rhoneknie und hat eine Fläche von 813 Quadratkilometer. In diesem Bereich waren an insgesamt 41 ausgewählten Standorten Fotofallen aufgestellt, die über 60 Tage dort verblieben und wöchentlich von der Wildhut und Vertretern von KORA kontrolliert worden sind. Die gemachten Bilder wurden ausgewertet und die Luchse mit allen Referenzbildern der Luchse verglichen, die bisher in der Schweiz identifiziert wurden.
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