Löhne von knapp 3000 Franken
Gewerkschaft Unia kritisiert Luxusuhren-Zulieferer in Naters

Die Uhrenindustrie floriert die Arbeitnehmenden merken lohntechnisch wenig davon (Symbolbild)
Foto: Keystone
Die Gewerkschaft Unia kritisiert die Lohpolitik einer in Naters beheimateten Uhrenfabrik und fordert, dass «Skandallöhne aus der Uhrenindustrie verschwinden». Das beste Gegenmittel seien gesetzlich verankerte Mindestlöhne.
Wie die Unia in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt, verspreche die in Naters beheimatete Uhrenfabrik Rhodanus Watch Factory AG auf ihrer Website künftigen Mitarbeiter/innen «zeitgemässe Arbeitsbedingungen» in einem «modernen Montagezentrum», was so nicht stimme. Das Unternehmen zahle rund 3030 Franken pro Monat ohne 13. Monatslohn.
Bei einer Firma, die für Luxusmarken produziert, sei dies «schlicht schockierend». Solche Löhne seien in der florierenden Uhrenindustrie nicht akzeptabel. Die Unia kritisiert, dass Rhodanus aus dem Uhrenarbeitgeberverband VDU ausgetreten ist, um sich nicht an die im Gesamtarbeitsvertrag festgeschriebenen Mindestlöhne halten zu müssen.
Um Arbeitgeber, die sich nicht an die Gesamtarbeitsverträge halten und anständige Mindestlöhne verweigern, zur Zahlung eines angemessenen Lohns zu zwingen, sei deshalb ein gesetzlicher Mindestlohn das beste Mittel. Die Unia will deshalb heute am April-Markt in Visp auf das Begehren aufmerksam machen.
Die Volksinitiative «Für den Schutz fairer Löhne» verlangt einen gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde. Er soll für alle Branchen und in allen Landesteile gelten. Ferner sollen Bund und Kantone Mindestlöhne in Gesamtarbeitsverträgen fördern. Der Bundesrat sprach sich im Januar gegen die Initiative aus und verzichtete auch auf einen Gegenvorschlag. Er teile zwar das Ziel der Initianten, die Armut zu bekämpfen. Ein Mindestlohn sei dafür aber kein geeignetes Mittel.
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