Grossraubtiere | Zufallsbegegnungen mit Wölfen sind immer wieder möglich
Spaziergängerin begegnet im Wald Augstbord-Wolf
Ein Aufeinandertreffen mit einem Wolf hat eine Spaziergängerin aus Törbel in grosse Angst versetzt. Jetzt traut sie sich nicht mehr alleine in den Wald.
In Regionen mit Wolfspräsenz - wie in diesem Frühjahr im Lötschental und in der Augstbord-Region - lassen mancherorts besorgte Eltern ihre Kinder nicht mehr allein auf die Spielplätze und rufen ihre Schützlinge abends früher zurück ins Haus, wenn sich die Dämmerung ankündigt und sich die nachtaktiven Wölfe auf der Suche nach Beute an Schafherden an die Peripherie der Dörfer heranschleichen. Wenn auch die Ängste von aussen besehen irrational erscheinen mögen und bisher kein Fall von aggressivem Verhalten einen Wolfes bekannt wurde, ist dies Ausdruck einer grossen Verunsicherung.
Ängste können aber auch Zufallsbegegnungen mit dem Wolf bei Wanderungen, Mountainbike-Touren oder beim Pilzesammlen hervorrufen. So wie das vor wenigen Wochen in Törbel der Fall war. Eine Frau traf dort nachmittags gegen vier Uhr auf einem beliebten Waldweg unvermittelt auf einen Wolf. «Ich war wie erstarrt, als ich einen Wolf etwa 100 Meter unterhalb des Weges wahrnahm, der in meine Richtung schaute», schildert sie das Erlebnis auf Anfrage des «Walliser Boten». Sie will nicht, dass ihr Name in der Zeitung steht. «Ich duckte mich, nahm einen Stock in die Hand und lief so rasch als möglich ins Dorf zurück. Seither gehe ich nur noch in Begleitung anderer in den Wald.»
Nicht bewusst annähern
Mit der anbrechenden Wandersaison wird es kaum die letzte Begegnung zwischen Mensch und Wolf in der Augstbord-Region gewesen sein, obwohl den Wildhütern der Region in diesem Frühjahr nur einige wenige Sichtbeobachtungen gemeldet wurden, wie der Walliser Jagdchef Peter Scheibler erklärt. «Daraus lässt sich schliessen, dass die zwei oder drei Wölfe im Gebiet ihre Streifzüge meist nachts unternehmen.» Sollte man tagsüber auf einen Wolf treffen, «soll man sich keinesfalls bewusst dem Wolf nähern, sich im Gegenteil ruhig von ihm weg entfernen». Sichtbeobachtungen aber sollten auf jeden Fall den Wildhütern gemeldet werden, um eine Einschätzung des Verhaltens eines Wolfes zu beurteilen.
Würde ein Wolf etwa Interesse am Menschen zeigen und sich ihm annäheren, müsste das von den Wildhütern rasch näher untersucht werden. «Eine solche Situation hatten wir im Winter in Blatten im Lötschental. Dort näherte sich ein Wolf mehrmals einigen Häusern in unmittelbarer Nähe zur Langlaufloipe, wo sich auch eine läufgie Hündin aufhielt. Eine Überwachung mit Fotofallen aber zeigte, dass die Häuser entlang seiner Strecke zwischen Einstandsgebiet und Jagdgebiet lag.» Mit der einsetzenden Schneeschmelze verlegte der Wolf seine Streifzüge in höhere Gebiete und liess sich beim Dorf nicht mehr blicken.
Garantie kann niemand abgeben
In den Dörfern der Augstbord-Region liegen derzeit keine wiederholten Annäherungen zu Siedlungen oder Menschen vor, bei denen die Wölfe aggressives Verhalten gezeigt hätten. Zumindest wurden sie nicht den Wildhütern gemeldet. «Aus Furcht vor dem Wolf auf Wanderungen oder Spaziergänge zu verzichten, ist deshalb nicht angezeigt, weil keine Gefährdung für den Menschen besteht. Natürlich aber muss das jedermann für sich selbst entscheiden», so Scheibler.
Bleibt anzumerken, dass Wölfe Wildtiere sind. «Eine Garantie für das Verhalten von Wildtieren kann niemand abgeben», liess der Kanton Wallis in einer Medienmitteilung vom 24. Mai 2013 verlauten. Dies nachdem sich Wolf M35 im Goms im Winter und Frühjahr immer wieder bei Ställen und Siedlungen blicken liess und Ängste in der Bevölkerung hochkommen liess. Insgesamt wurden 21 Sichtbeobachtungen dieses Wolfes gemeldet. Allerdings zeigte auch dieser Wolf kein aggressives Verhalten den Menschen gegenüber. Umso mehr aber gegenüber Schafen. Deshalb wurde er im Herbst des selben Jahres nach einer Abschussverfügung des Kantons von Wildhütern niedergestreckt.
zen
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Kommentare
Augstborder - ↑3↓7
Hallo Nino besitze selber ein Hund was für ein Märchen schaust du Filme der Gebrüder Grimm laufe mehrmals durch verschiedne kuhweiden mit Hund durch und der läuft frei noch nie ein Problem Sauce mit erinnern und das solltest du ganz genau merken
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Wolfsgegner - ↑18↓2
Nino: die kühe hatten vieleicht schon bekanntschaft mit dem wolf gemacht,daher das verhalten der kühe,ganz normal
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lynx - ↑3↓22
Sicher nicht, ist ein ganz normales Verhalten bei Ammenkuhhaltung.....
Tisotz - ↑9↓30
Ich laufe täglich über mehrere Stunden mit Hund, hauptsächlich nachts jn der genannten Region mitten im Wald.
Tatsächlich ohne Angst!!
Doch" mutiger Wanderer begibt sjch ohne Angst und Panik in den Wald"
Wäre wohl weniger Interessant für Zeitung und Leser
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Rilana - ↑21↓9
Ja genau die Wirtschaft vom Wallis hängt vom Wolf ab. Was für ein Schwachsinn!!!
Peter - ↑7↓37
Wallis wird sich mehr und mehr isolieren. Vielleicht habt ihr dann keine Wölfe mehr. Das ist möglich. Aber sonstige Wirtschaft leider auch nicht. Und dann gute Nacht, dem Kanton, welcher die Frechheit besitzt Almosen zu beziehen. Da seit ihr Vize Schweizermeister. Gibts jetzt Zensur?:-)
Nino - ↑8↓38
Gestern Kühen mit Kälbern begegnet. Musste um das Leben meines Hundes fürchten. Und das auf einem offiziellen Wanderweg.
noname - ↑19↓4
http://rodl.zdf.de/none/zdf/16/06/160619_wolf_rpo_242k_p4v12.3gp
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Beobachter - ↑23↓1
Bericht zu Wölfen in Deutschland und Begegnung mit Spaziergängern, etc.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2763464/Der-Wolf-vor-der-Haustuer?ipad=true
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lynx - ↑25↓64
Hört endlich auf mit dem "alten Mär vom bösen Wolf"......Kleinkinderkram......
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lynx - ↑10↓25
an darwin: dieser Fall wird sicher nicht oder hoffentlich nie eintreten, so sehr ihr euch das offenbar "wünscht". Es sei denn, ihr kommt einem Bau mit noch kleinen Welpen zu Nahe und die Fähe ist anwesend....dann wünsche ich schon einmal "Gute Nacht"......Doch sie verteidigt nur ihre Jungen, wie ihr auch eure Kinder verteidigen würdet......nichts als logisch......
Walliser - ↑10↓28
@lynx: landwirt ist von denen da keiner. Höchstens Lonzianer mit Hobby Schaf.
Peter - ↑5↓27
Die Sendung im ZDF wurde von Jägern und Bauern gesponsort....
lynx - ↑6↓34
an "gnueg": ihr rätselt ständig an meiner Person herum, wer ist das ? Ich bin wohl kein Landwirt, doch halte ich meine 50 Tiere korrekt, wenn nicht luxuriös.....;-)))) zufrieden ???
Gnue isch gnue - ↑45↓10
Lynx hast im ZDF die Sendung verpasst !!!! Dort sieht man wie Krank die Wolfsbeführworter sind , und dein verhalten sorry du bist kein Landwirt !!!!
Darwin - ↑33↓9
Ich hoffe sehr, dass Sie sich eines Tages - nach einem absehbaren tragischen Vorfall - mit grossem Bedauern an Ihre Worte erinnern werden.
lynx - ↑20↓49
Freue dich über die Begegnung.
Ich hatte am 27.02.16 hier im Oberwallis ebenfalls das Glück, einen Wolf in freier zu sehen und erleben. Ein Erlebnis, welches ich nie mehr vergessen werde. Ich sass am Morgen gegen 10.00 Uhr wirklich total abseits auf einer kleinen Bank an einer Wegkreuzung von einigen Wanderwegen. Plötzlich kam um die Wegkrümmung von links her ein Wolf auf mich zu (Distanz 15-20m). Wir schauten einander beide verdutzt an, wie lange, kann ich nicht beurteilen…(alles hatte gepasst: Föhn von oben –keine Witterung- und offenbar schon lange keine Tourengänger mehr –Spuren im Schnee-). Er/sie hat sich hernach einfach abgewandt, einen Bogen um mich gezogen und seinen/ihren Weg unter mehrmaligem Zurückblicken fortgesetzt. Ich war so "verdaddert", dass ein Griff zum Handy blockiert war. Doch hernach haben sich die Spuren im Schnee bewahrheitet, ich hatte nicht geträumt. Ich frage mich, wo bleibt da das "Mär" vom "bösen Wolf"…?????
Die Sichtungen jedoch nicht wie angegebeb dem Wildhüter, sondern direkt dem BAFU (Bundesamt für Umwelt)/KORA melden. Unter dem angegebenen Link kann man ein Sichtungsmeldeblatt herunterladen und auch online ausfülle.
http://www.kora.ch/index.php?id=158&L=0%29serMode%22
Ein Wolf geht einem Menschen in der freien Natur weit aus dem Weg, wenn er Witterung aufnimmt. So meidet er auch von ihm getätigte Risse, sobald er menschlichen Geruch wahrnimmt (Rissfolge an Hirschen im Lötschental dieses Frühjahr). Wölfe in Gehegen verhalten sich hingegen anders, sie können nicht fliehen.
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Walli - ↑4↓2
Ja lieber lynx, wenn du wirklich Wölfe sehen willst, dann musst du dich auf Schusters Rappen oberhalb Unterbäch (oberhalb dem Weiler Holz, in der Nähe des Zitatenweges) begeben (selbstverständlich Nachts oder im Morgengrauen), da kannst du dein Wundertier mit Sicherheit begutachten, und dann noch ein Tip, Spezialkamera mitnehmen und bereithalten, so einfach geht das. Die Wölfe kommen allerdings nicht alle Tage, resp. Nächte, da musst du schon eine Woche einplanen, dann wirst du Erfolg haben.
Momo - ↑4↓7
lynx : Beneide Sie sehr um dieses wunderschöne Erlebnis einer Wolfssichtung!!! Wenn doch mehr Menschen so eine gesunde Einstellung zur Natur hätten. Verstehe die Menschen nicht, die Angst vor Wölfen haben. Realer wäre es, Angst vor´m Autofahren zu haben. Denn dabei kommen täglich viele Menschen ums Leben. Aber ganz bestimmt nicht durch Wölfe.
chaletbesitzer - ↑22↓14
sichtungsmeldungsblatt.. tztztz...welch ein schwachsinn...!!
besser nicht blockiert sein und foto machen mit dem handy...
weisst du, papier isch verdammt geduldig!!!
also lieber lingger.. nächstes mal locker bleiben und handy zücken..;-))..
chaletbesitzer - ↑53↓9
wer nicht damit konfrontiert ist, nicht in der nähe wohnt etc...und auch nicht beide seiten kennt... der kann laut schreien.. ist so, war schon immer so, bleibt so...
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Tom Schulze-helmke - ↑23↓50
Die Angst vor Bienen- oder Wespenstichen wäre, auch was Todesfälle anbelangt, realistischer. Aber Rotkäppchen als Kind und diese Art Zeitungsberichte als Erwachsener sorgen dafür, dass die Angst nie ausgerottet wird!
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Werner - ↑1↓0
Cheyenne: Wahrlich weise gesprochen.
Cheyenne - ↑1↓14
Ja lieber Wolfsgegner, da isses ja toll, das der Mensch keinen Schaden anrichtet.... Welche Schäden genau richtet der Wolf denn bitte an?
lynx - ↑4↓20
Den Wolf haben wir in unserer Natur nur dich die Wildhüter(welche mehr oder weniger ihre Arbeit erfüllen) und Jäger ersetzt. Nun fürchten diese um ihre Jagdstrecke, diese könnte geschmälert werden......einfach schlimm.....
Wolfsgegner - ↑38↓14
Lieber Tom,die bienen brauchen wir zum leben,orientier dich mal,den wolf nicht der richtet nur schaden an!
Naturfreund - ↑26↓70
Würde mich riesig freuen einem Wolf in unser schönen Natur zu begegnen. Leider ist der Wolf sehr misstrauisch gegen über dem Menschen, vor allem seinem grössten Feind "dem Oberwalliser"
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Tom - ↑4↓20
Gnue isch gnue: bist du der welcher 1815 Berichte gepimpt hat? Und dein Profil auf Facebook gelöscht wurde, wegen übler Nachrede? Und was Deutschland betrifft ist das weiter eine Lüge. Zum Glück sind die Mehrheit der Bürger mündig und entscheiden selber. Übrigens mit 7Mio Einwohner in der CH werdet ihr die Abstimmungen verlieren. So eine kleine Handvoll Schäfer wird nicht der Rede wert sein.
Gnue isch gnue - ↑18↓4
Naturfreun erkundige dich in Deutschland wo Hunde am der Leine geführt von einem Wplf angegeiffen wurde und verletzt von wegen scheu
chaletbesitzer - ↑58↓11
das hat nix mit naturfreund zu tun.. eher mit des menschen dummheit..es muss wahrlich was schlimmes passieren.. !!! schade.....
Anti-Operatio Libero - ↑59↓16
Keine Angst, dieses Misstrauen verliert der Wolf schon noch. Bis er ein kleines Kind angreift...
Schade, dass wir es so weit kommen lassen müssen...
Frank - ↑25↓68
Das ist doch fantastisch! ich würde mich freuen so ein edles Tier in freier Wildbahn zu sehen.
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Natischer - ↑13↓25
Professioneller Tatsachenbericht... Bravo.
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chaletbesitzer - ↑7↓13
da pflichte ich ihnen bei...bravo
schnuggi - ↑10↓42
hier haben die leute ja auch angst vor hunden :)
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noname - ↑19↓7
claudine... für den wolf brauchen wir andere pflichten..:-)
Claudine - ↑36↓8
Hunde dürfen nicht frei herumlaufen. Und vor allem müssen aggressive Hunde abgeklärt werden! Gegebenenfalls ist Maulkorb Pflicht. Diese Massnahmen sollten auch beim Wolf umgesetzt werden.