Grossraubtiere | Jagdinspektor Reinhard Schnidrig:
«Regulation von Wolfsrudeln muss erweitert werden»
Die Schweiz soll in Zukunft minimal bis zu 17 Wolfsrudeln Platz bieten. Mit mehr Möglichkeiten zu deren Regulation, will der Bund einer ungezügelten Ausbreitung der Wolfsbestände wie in Deutschland und Italien einen Riegel schieben.
Im Rahmen der Teilrevision des eidgenössischen Jagdgesetzes, dessen Entwurf der Bundesrat voraussichtlich im Herbst 2017 den eidgenössischen Räten zur Beratung unterbreitet, soll der Schutzstatus des Wolfes gesenkt werden. Gemäss einer Motion von Ständerat Stefan Engler soll der Schutzstatus des Wolfes auf das Niveau des Steinbocks gestellt werden. «Wie der Steinbock soll der Wolf eine ‚geschützte’ Art bleiben, aber unter festgesetzten Kriterien des Bundes soll den Kantonen Spielraum zur Regulation des Wolfsbestandes gewährt werden. Diese Lösung wäre mit den Vorgaben der Berner Konvention vereinbar», sagt Reinhard Schnidrig, eidgenössischer Jagdinspektor, im Interview mit dem «Walliser Boten».
Laut Schnidrig will die Schweiz mit dieser Neuregelung einer ungezügelten Ausbreitung der Wolfsbestände, wie das in Deutschland oder Italien der Fall sei, begegnen. Denn die Schweiz böte laut einer länderübergreifenden Studie der Alpenkonvention ohne Intervention Platz für 300 Wölfe in 50 bis 60 Rudeln.
Soziopolitisch würden das die Kantone in den Alpen, Voralpen sowie im südlichen Jura, wo vorab Hirschwild als Nahrungsgrundlage für Wolfsrudel vorhanden sind, nicht aushalten. Die Schweiz müsse laut Berner Konvention lediglich ihren Anteil zu einer überlebensfähigen Alpenpopulation beitragen. Der liege in etwa bei 15 bis 17 Rudeln.
Derzeit leben in der Schweiz drei Wolfsrudel. Laut Schnidrig deute vieles darauf hin, dass in diesem Frühjahr ein viertes und fünftes Rudel hinzukomme.
Lesen Sie das ganze Interview mit Reinhard Schnidrig im «Walliser Boten» vom Samstag, 27. Mai 2017.
zen
Artikel
Kommentare
Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑10↓6
Wo sind die Kommentare??
antworten