Flüchtlinge | Afrikaner an Frankreichs Grenze gestoppt

Französische Polizisten zwingen Flüchtlinge zur Rückkehr

Flüchtlinge, die via Ialien nach Frankreich gelangen wollen, werden vielfach aufgegriffen und zurück nach Italien gebracht. Auf dem Bild sind tunesische Flüchtlinge in einem Bus auf der Fahrt zurück nach Italien zu sehen (Archiv)
1/3

Flüchtlinge, die via Ialien nach Frankreich gelangen wollen, werden vielfach aufgegriffen und zurück nach Italien gebracht. Auf dem Bild sind tunesische Flüchtlinge in einem Bus auf der Fahrt zurück nach Italien zu sehen (Archiv)
Foto: Keystone

In Catania am vergangenen Montag angekommene Bootsflüchtlinge aus Afrika. Viele von ihnen versuchen, von Italien aus in ein anderes Land weiterzureisen, unter anderem nach Frankreich.
2/3

In Catania am vergangenen Montag angekommene Bootsflüchtlinge aus Afrika. Viele von ihnen versuchen, von Italien aus in ein anderes Land weiterzureisen, unter anderem nach Frankreich.
Foto: Keystone

Gendarmerie in Menton blockiert den Zugang von Italien nach Frankreich für afrikanische Flüchtlinge
3/3

Gendarmerie in Menton blockiert den Zugang von Italien nach Frankreich für afrikanische Flüchtlinge
Foto: Keystone

Quelle: SDA 13.06.15 3
Artikel teilen

Italienische Polizisten haben am Samstag einen Sitzstreik von rund 200 Flüchtlingen an der italienisch-französischen Grenze beendet, mit dem diese ihre Einreise nach Frankreich erzwingen wollten.

Nach Angaben eines AFP-Reporters drängten die Sicherheitskräfte die Flüchtlinge am späten Nachmittag in Richtung der nahegelegenen Stadt Ventimiglia. Nach ersten heftigen Protesten gingen die meisten der Männer, Frauen und Kinder freiwillig mit.

Die Flüchtlinge, die zumeist nach gefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer in Süditalien eingetroffen waren, hielten sich nach Angaben des Roten Kreuzes seit Donnerstag an dem Grenzübergang zwischen Ventimiglia und Menton auf. Französische Gendarmen sagten, sie hätten Anweisung, die Migranten nicht über die Grenze zu lassen. Daraufhin traten diese auf der Strasse an dem Grenzübergang in einen Sitzstreik.

Ein junger Mann aus der sudanesischen Provinz Darfur sagte, die Flüchtlinge stammten aus Somalia, Eritrea, der Elfenbeinküste und dem Sudan. Er sei mit dem Boot im sizilianischen Catania gelandet und anschliessend mit Bus und Bahn nach Norden gereist.

Am Bahnhof von Menton sei er von der französischen Polizei festgenommen und nach Italien zurückgebracht worden. Er wolle nach Frankreich, aber andere wollten weiter in die Schweiz, nach Deutschland oder Grossbritannien.

Der Präfekt des französischen Departements Alpes-Maritimes, Adolphe Colrat, sagte am Freitag, innerhalb von sieben Tagen seien 1439 illegale Flüchtlinge an der Grenze zu Italien aufgehalten worden. 1097 seien zurück ins Nachbarland gebracht worden.

Mitfahrgelegenheit gesucht

Der Bürgermeister der italienischen Grenzstadt Ventimiglia, Enrico Ioculano, sagte dem Fernsehsender Sky TG 24, es scheine, dass viele Migranten trotz der Sperrung der Grenze per Zug nach Frankreich gelangten.

Oft würden Migranten auch versuchen, zu Fuss die Grenze zu überqueren, schrieben italienische Medien. Dutzende Afrikaner übernachten am Strand oder auf dem Bahnhof Ventimiglias in der Hoffnung, jemanden zu finden, der sie mit dem Auto nach Frankreich mitnehme, berichteten italienische Medien. Dafür seien sie bereit, über 200 Euro zu zahlen.

Nach den EU-Regeln müssen Flüchtlinge in dem EU-Land bleiben, in dem sie zuerst europäischen Boden betreten haben. Normalerweise gibt es im Schengenraum aber keine Grenzkontrollen. Wegen des G7-Gipfels im bayerischen Elmau wurden wieder vorübergehend Kontrollen eingeführt.

In Italien befinden sich derzeit 76'000 Migranten in den Aufnahmezentren, die völlig überlastet sind. Hunderte Migranten campieren zudem an den Bahnhöfen in Mailand und Rom.

Druck auf Frankreich gefordert

Die ligurischen Behörden riefen die Regierung in Rom auf, Druck auf Frankreich auszuüben. "Die Franzosen können nicht so tun, als wären sie von der Flüchtlingsfrage nicht betroffen", sagten lokale Politiker.

Der neue Präsident der Region Ligurien, der rechstkonservative Giovanni Toti, zeigte sich wegen möglicher negativer Auswirkungen der Flüchtlingswelle auf den Tourismus in der Gegend besorgt.

Der italienische Regierungschef Matteo Renzi sagte, Italien bemühe sich, im Einklang mit der EU Lösungen für die Flüchtlingsproblematik zu finden. Populistische Propaganda würde nicht helfen, konstruktiv mit dem grossen Flüchtlingsstrom aus Nordafrika umzugehen.

13. Juni 2015, 10:07
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

  • Loewe - vor 10 Jahre ↑2↓0

    "Nach ersten heftigen Protesten gingen die meisten der Männer, Frauen und Kinder freiwillig mit."

    ???????Welche Frauen und Kinder?

    antworten

  • Uwe Gattermann, Thailand - vor 10 Jahre ↑3↓0

    Dieser "Streik" sagt schon sehr viel über die Denke dieser Leute aus.

    Mit einem "Streik" fordern Inhaber von Rechten diese Rechte ein. Seit wann gibt es ein Recht, zu Millionen in anderen Ländern einzufallen und auf Kosten von deren Steuerzahlern zu leben? Noch gibt es soetwas wie Gesetze, die z. B. fordern, daß Leute Visa brauchen, um in ein Land zu kommen. Das ist dann ohne Ali_Mentation!

    Man sollte mal wieder deutlich machen, was "Dein" und was "Mein" ist, Ausländer nicht falsch als "Migranten" darstellen und insbesondere klarmachen, daß Asyl eine Gnade ist!

    antworten

  • omo - vor 10 Jahre ↑8↓0

    ich, als schweizer bürger, protestiere auch gegen die vielen flüchtlinge in der schweiz, aber sommaruga hat leider kein gehör für das eigene volk!!!

    antworten

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Ins Herz des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch
  2. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  3. Novartis wächst in neuer Struktur
  4. So viel verdienen die Trainer im Regionalfussball
  5. Einige Kantone haben bereits ein Feuerverbot erlassen
  6. Eine Region – ein News-Portal
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Sofia Agnes SchnydrigNelio KuonenMalea Zeiter
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Französische Polizisten zwingen Flüchtlinge zur Rückkehr | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Ausland
    • Politik
    • Französische Polizisten zwingen Flüchtlinge zur Rückkehr

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich