Tourismus | Sammelaktion wegen trüber Saison auf der Moosalp

«Es ging ums Überleben»

Erst in der zweiten Saisonhälfte spielten die Schneeverhältnisse in der Moosalp-Region mit.
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Erst in der zweiten Saisonhälfte spielten die Schneeverhältnisse in der Moosalp-Region mit.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 18.05.16 4
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Der vergangene Winter setzte den einheimischen Bergbahnen zu. Allein auf der Moosalp wurden Mindereinnahmen von 300'000 Franken verzeichnet. Dank einer guten zweiten Saisonhälfte ist der Weiterbetrieb aber gesichert.

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Die apre Weihnachtszeit bescherte den Moosalp Bergbahnen einen sehr harzigen Start in die Wintersaison. «Wir hatten jetzt zwei schlechte Winter hintereinander», bestätigt Martin Gattlen, Verwaltungsratspräsident der Moosalp Bergbahnen AG, auf Anfrage. «Das Weihnachtsgeschäft ist heuer praktisch vollumfänglich ausgefallen. Mit Ausnahme des Kinderskilifts mussten wir mit der Inbetriebnahme der Anlagen bis zum 7. Januar zuwarten.»

Ein hartes Pflaster, wenn man bedenkt, dass die erste Saisonphase in einem normalen Jahr jeweils rund 40 Prozent des Umsatzes ausmacht. «Trotz Vorverkauf rechnen wir deshalb mit Mindereinnahmen von etwa 300'000 Franken für die vergangene Weihnachtszeit.» Für ein Durchatmen sorgte dann aber die zweite Saisonhälfte. Dank besseren Verhältnissen im Februar und März konnte der schlechte Saisonbeginn etwas abgefedert werden.

Sammelaktion gestartet

Um die Bergbahnen aber längerfristig über Wasser halten zu können, wurden nach Saisonabschluss die Einwohner der drei Gemeinden Bürchen, Törbel und Zeneggen angeschrieben. Zugleich erhielten auch alle Aktionäre und Zweitwohnungsbesitzer ein Schreiben. «Insgesamt kamen so an die 1'200 Briefe zusammen», erklärt Gattlen. Ziel der Aktion: Durch den Verkauf von Aktien oder freiwillige Unterstützungsgelder soll die Zukunft des Bahnbetriebs gesichert werden.

«Ein Konkurs ist im Moment aber kein Thema», betont der Verwaltungsratspräsident. Als die Bergbahnen im Januar den Entscheid fällten, eine Briefaktion zu realisieren, habe es noch anders ausgesehen. «Damals konnten wir nicht damit rechnen, dass eine Woche später Schnee kommt. Es ging ums Überleben. Wir gingen überspitzt gesagt davon aus, dass wir die ganze Saison keinen Betrieb haben würden. Dann hätten wir massiv Probleme bekommen.» Durch die überdurchschnittlich guten Verhältnisse im Februar und im März habe sich die Situation aber schliesslich entschärft.

Investitionen in Beschneiung

«Die nächste Saison ist auf jeden Fall gesichert.» Es würden aber immer noch Altlasten bestehen, etwa aufgrund von Überbrückungskrediten der Gemeinden oder ausstehende Lieferantenrechnungen. «Durch die Geldsammelaktion möchte man nun etwas Entlastung erhalten und diese Altlasten abbauen», so Gattlen. Aber auch Investitionen sollen ins Auge gefasst werden. Diese seien für einen längerfristig rentablen Betrieb dringend nötig.

«Es geht nicht nur darum, finanzielle Altlasten zu bereinigen, um dann nach einer schlechten Saison wieder am selben Punkt zu stehen. Wir wollen uns längerfristig in Position bringen.» Es müsse deshalb Ziel sein, jeweils am 20. Dezember die Lifte öffnen zu können. Oder zumindest einen grossen Teil davon. Bis im kommenden Herbst soll nun ein Konzept erarbeitet werden. «Es wird aber sicher keine Luxusvariante geben.» Wohl vorgesehen sei ein Beschneiungsbecken, mit dem Ziel, den oberen Teil des Gebiets innerhalb von fünf oder sechs Tagen beschneien zu können.

Puls der Bevölkerung spüren

Mit der Unterstützungsaktion steht aber nicht nur die Beschaffung von Geldern im Raum. «Es geht auch darum, den Puls in der Region zu spüren. Steht die Bevölkerung überhaupt hinter dem Winterangebot?» Verschiedene Personen hätten bereits Interesse gezeigt und wollen die Bergbahnen finanziell unterstützten, gibt sich Gattlen optimistisch. Er sieht nach wie vor Potential in der Destination. «In den Jahren vor den letzten beiden Wintern hatten wir im regionalen Vergleich eine sehr gute Umsatzentwicklung.» Zugleich habe man durch den hohen Zweitwohnungsanteil auch einen festen Stamm an Gästen.

pmo
18. Mai 2016, 07:00
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Kommentare

  • Bürchener - vor 9 Jahre ↑2↓1

    Die Bürchener Pisten bieten einen idealen Wintersportort, mit sehr abwechslungsreichen Pisten und der allerbesten Gastronomie. Das Skigebiet hat auch gegenüber den Massengebieten wie Zermatt und Saas Fee einige Vorteile - insbesondere für Genieser und Familien - und sollte deswegen nachhaltig unterstützt werden.
    Von Seiten der Gemeinde sollte man ein positives nachhaltiges Konzept vorstellen, dann ziehen alle sicher mit. Wir waren an Weihnachten und Silvester vr Ort, leider konnte man nur in den Nachbargebieten fahren, weil die Beschneiung in Bürchen nicht funktioniert. Aber auf der positiven Seite muß man auch erwähnen, daß Bürchen bis Ende März eine hervorragende Talabfahrt hatte - deutlich besser als z.B Zermatt, wo alles eisig abgerutscht war. Also mit etwas Geschick und gutem Plan...ziehen wir und andere sicher mit.

    antworten

  • Zermatter - vor 9 Jahre ↑9↓17

    Die Moosalp hat keine Zukunft. Daher: besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

    antworten

    • Zermatter - vor 9 Jahre ↑0↓8

      Lieber Herr Amacker,
      wir wissen doch beide genau, dass Investitionen nicht nur in eine vernünftige Beschneiungs-anlage, sondern auch in die Erneuerung der veralteten Liftanlage notwendig wären. Wo soll das Geld herkommen? Will die Gemeinde als Bittsteller die Bürger belasten? Zudem nehmen solche kleinen, veralteten Destinationen den wirtschaftlich gesunden Regionen die Gäste weg. das ist auch nicht gut auf Dauer.

    • Amacker - vor 9 Jahre ↑16↓3

      Gerade im Sommertourismus geniesst die Moosalp grosse Beliebtheit. Zahlreiche Gäste nutzen das Plateau, um sich zu erholen, zu wandern oder sich im bekannten Restaurant zu verköstigen. Die Moosalp ist gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen und deshalb ideal für Tagesausflüge. Die Moosalp hat eine Chance - diese muss man nur auch zukünftig nutzen.

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