Erdbebensicherheit
Nachbesserungen von grossen Staudämme im Wallis

Auffallend häufig betroffen von Nachbesserungen sind grosse Staudämme im Wallis (Foto: Der Staudamm bei Emosson».
Foto: 1815.ch
Anders als bei Atomkraftwerken steht die Erdbebensicherheit von Staudämmen nur selten zur Diskussion. Dabei erfüllen nicht alle Anlagen die Sicherheitskriterien. Bis Ende März mussten die Betreiber den Nachweis erbringen, dass ihre Anlagen erdbebensicher sind.
Bislang sind Dossiers von 142 von 206 Anlagen eingegangen, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag mitteilte. Dabei müssen Betreiber den Nachweis erbringen, dass bei einem extremen Erdbeben ein Versagen der Anlage ausgeschlossen werden kann.
Bei den Anlagen, welche die Unterlagen fristgerecht eingereicht haben, handelt es sich laut BFE zu 80 Prozent um 77 der grössten Staudämme in der Schweiz. Allerdings wurde 45 Anlagen eine Fristverlängerung gewährt. Zudem hat das Bundesamt die Analyse von 58 der eingereichten Nachweisdossiers bereits abgeschlossen.
Auffallend häufig betroffen von Nachbesserungen sind grosse Staudämme im Wallis. Bauliche Massnahmen und Sicherheitsstudien haben die Betreiber bei insgesamt sechs Anlagen vorgenommen. Erdbebenanalysen sind auch für die Anlagen Lago Bianco GR und Grimsel BE in Vorbereitung.
Schwere Vorwürfe von Greenpeace
Im März hatte die Umweltorganisation Greenpeace schwere Vorwürfe gegen das BFE erhoben. Dieses habe bei der Prüfung der Erdbebensicherheit des Staudamms von Mühleberg BE oberhalb des dortigen Kernkraftwerks eine Expertenfirma dazu angewiesen, Sicherheitsfaktoren zu ignorieren und den Sicherheitsnachweis für die Staumauer durchzuwinken.
Das BFE bekräftigte daraufhin, dass die Stauanlage Wohlensee die aktuellen Sicherheitsanforderungen erfülle.
Die Erdbebensicherheit ist nicht nur für den Staudamm selbst nachzuweisen, sondern umfasst auch Nebenanlagen wie Ablässe oder den Stauraum. Abhängig von ihrer Grösse werden die Anlagen dabei in drei Klassen eingeteilt. Die grössten Anlagen müssen dabei einem Erdbeben standhalten können, wie es jeweils alle 10'000 Jahre einmal vorkommt.
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