Social Media | Die Message ist wohl eher für Franzosen gedacht
Hype um WhatsApp-Nachricht zu Rauchmeldern im Oberwallis
Auf den sozialen Netzwerken können sich Nachrichten rasch und unkontrolliert verbreiten.
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Diese WhatsApp-Nachricht verbreitete sich in den vergangenen Tagen rasend schnell im Oberwallis.
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Im Oberwallis sollen organisierte Verbrecherbanden unterwegs sein, die sich unter falschem Vorwand, Zutritt zu Einfamilienhäusern verschaffen. Die offiziellen Stellen winken ab.
«Kurze Info von der Feuerwehr: Es sind Typen unterwegs, die Rauchmelder überprüfen wollen, die seit Januar Pflicht sind. Sie wollen sich so Zutritt zu Wohnungen und Häuser verschaffen. Nicht rein lassen und die Polizei rufen. Es handelt sich um organisierte Verbrecherbande. Bitte gebt die Info in euren Familien / Bekanntenkreis weiter. Danke.» Diese WhatsApp-Nachricht machte in diesen Tagen rasend schnell die Runde im Oberwallis.
Keine Brandmelder-Pflicht für Private
Für Eric Senggen, Chef der Walliser Dienststelle für Feuerwesen, entbehrt die Nachricht jeglicher Grundlage. «Schweizweit und damit auch im Kanton Wallis besteht keine Pflicht von Rauch- oder Brandmeldeanlagen in Einfamilienhäusern. Entsprechend gibt es auch keine obligatorische Kontrollpflicht seit Januar.» Natürlich aber könne sich jedermann eine Brandmeldeanlage in seinen vier Wänden installieren, diese jedoch seien nicht einer Kontrollpflicht unterstellt.
Obligatorisch hingegen sind Brandmeldeanlagen in Gebäuden, wo eine grosse Anzahl Menschen schlafen, dass heisst in Hotels ab zwei bis drei Stockwerken. Dies legen die Weisungen der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen fest. «Diese Anlagen werden von den Sicherheitsbeauftragten der Gemeinden laut Gesetz jährlich kontrolliert. Dies betrifft aber auch alle andere Sicherheitsmassnahmen wie Notausgänge, Notlicht usw.», so Senggen.
Fälle von Gaunerei in Frankreich bekannt
Der Walliser Chefbeamte kann sich vorstellen, dass die Warnung ihren Ursprung in Frankreich hat. «Dort ist die Installation von Rauch- und Brandmeldern auch in Privathäusern seit 1. Januar 2015 Pflicht. Für die Anschaffung ist jeder selbst verantwortlich. Ich habe von Fällen in Frankreich gehört, bei denen Gauner mit dem Verkauf von Attrappen von Rauchmeldern Beträge von 200 Euro und mehr von Privatleuten erschlichen haben.» Senggen hofft, dass diese Art von Kriminalität nicht in der Schweiz ihre Fortsetzung findet.
«Weiterschicken der Nachricht sinnlos»
Das scheint zumindest im Moment noch nicht der Fall zu sein. «Wir kennen keine Fälle im Wallis, die dem Inhalt der WhatsApp-Nachricht entsprechen. Das Weiterschicken der Nachricht ist absolut sinnlos», sagt denn auch Markus Rieder von der Präventionsstelle der Walliser Kantonspolizei, auf Anfrage. «Bevor man derartige Botschaften weiterschickt, sollte man sich informieren, ob der Inhalt überhaupt der Realität entsprechen kann. Ansonsten sorgt man unnötig für Verunsicherung.»
zen








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Kommentare
Zapfurägi - ↑25↓4
Also mir ist es allemal lieber,ich werde einmal zu viel gewarnt,als gar nicht!
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