Quecksilber | IG findet beim Kanton Gehör
Sanierte Parzellen können aus Kataster gestrichen werden

Da von nur leicht verschmutzten Parzellen keine Gefahr ausgeht, wollen betroffene Eigentümer aus dem «Quecksilber-Kataster» verschwinden.
Foto: WB
Nach drei Jahren Hin und Her verzeichnet die IG Quecksilber einen Durchbruch. Bis anhin mussten auch sanierte Parzellen im Kataster belasteter Standorte eingetragen werden. Dies hat sich nun geändert.
Gemäss den neuesten statistischen Auswertungen besteht auf knapp hundert Parzellen in den Siedlungsgebieten von Visp und Raron ein gewisses Risiko, dass eine Belastung von über 2 mg Hg/kg vorliegt, obwohl die Parzellen bislang als nicht sanierungsbedürftig eingestuft wurden, so der Kanton in einer Mitteilung am Mittwochmorgen.
Der Dienststelle für Umweltschutz (DUS) wurde am 10. Februar ein Expertenbericht vorgelegt, der die starke Heterogenität der Belastung im Siedlungsgebiet bestätigt und somit die weiteren Untersuchungen auf den betroffenen Parzellen begründet. Die entsprechenden Untersuchungen sollen noch diesen Frühling beginnen.
Abhängig von den Resultaten dieser Untersuchungen werden die betroffenen Parzellen entweder saniert oder ohne weitere Massnahmen aus dem Kataster der belasteten Standorte (KbS) gelöscht. Indem die Lonza angehalten wurde, die sanierungspflichtigen Parzellen verfeinert zu durchsuchen kann nach Abschluss der Sanierungsarbeiten nämlich ausgeschlossen werden, dass auf den Parzellen eine Belastung von mehr als 2mgHg/kg verbleibt, schreibt die IG Quecksilber in einer entsprechenden Mitteilung. Dies erlaubt es, nach erfolgter Sanierung, die Parzellen im Kataster zu streichen.
Die Löschung aus dem KbS betrifft indes auch die Mehrheit aller Parzellen, welche mit mehr als 2 mg Hg/kg belastet sind und deren Sanierungen noch diesen Sommer anfangen sollen. Bereits heute können aufgrund einer grossen Sicherheit, dass die gesamte Parzelle mit weniger als 2 mg Hg/kg belastet ist, 48 Parzellen aus dem KbS gelöscht werden.
Forderung nach intensiveren Nachuntersuchungen
Indes werden von den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU) sowie vom WWF Oberwallis in einem Communiqué von Lonza «viel dichtere» Nachuntersuchungen in den hundert sanierungsbedürftigen Gärten bei Visp und Raron gefordert. Oder man baue bei den Sanierungen einen Sicherheitsfaktor ein, welcher der sehr ungleichen Verteilung der Verschmutzung gerecht werde, so die AefU und WWF Oberwallis weiter. Ein Sicherheitsfaktor bedeute, dass Lonza die gesamte Fläche aller Gärten saniere, welche – je nach Vorgehen – mit 0.5 bzw. 1 mg Quecksilber pro Kilogramm belastet seien.
pd/noa/pan
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Beobachter - ↑11↓4
Bravo - Motion von Ständerat Beat Rieder hat gewirkt.
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