Lonza | Nähere Untersuchungen
Mögliche weitere Belastungen im Grossgrundkanal?

Der Grossgrundkanal ist kontaminiert - mit weiteren Substanzen, ausser Quecksilber?
Foto: 1815.ch
Zwei Umweltverbände wollen weitere chemische Substanzen im Grossgrundkanal und in einem Garten ausgemacht haben. Der Chemiekonzern Lonza zeigt sich überrascht darüber, dass die Befunde publiziert wurden, ohne dass die dazugehörige Risikoabschätzung vorgenommen worden sei.
In einer Medienmitteilung melden die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) und der WWF Oberwallis, dass im Grossgrundkanal und in einem Garten viele chemische Substanzen ausgemacht worden seien. Die Quecksilberbelastung im Kanal betrage dabei 72mgHg/kg Erde, jene im untersuchten Garten 104mgHg/kg Erde.
Über hundert teilweise problematische chemische Substanzen finden sich laut Mitteilung in den Sedimenten des Grossgrundkanals, die auch den Weg in Walliser Gärten fanden, wie die neuen Analysen der (AefU) und des WWF Oberwallis zeigen.
Gefunden habe das Labor etwa das Lösungsmittel Nitrobenzol, welches Erbgut-schädigend sein kann, das Krebsverursachende Benzo(a)pyren und Hexachlorbenzol sowie polychlorierte Biphenyle - sogenannte «Weichmacher», die wie Hormone wirken und ebenfalls Krebs auslösend sein können.
Auf Anfrage bezeichnet das Chemieunternehmen Lonza das Vorgehen «als wenig konstruktiv» und nimmt detailliert Stellung zu den jüngsten Befunden. So schreibt das Unternehmen, dass entgegen der Aussagen der beiden Umweltverbände im Rahmen der technischen Untersuchung zur Quecksilber-Belastung 2013 diverse Analysen zu verschiedenen weiteren Stoffen gemacht worden seien.
Bei diesen Stichproben seien der Kanal - Sedimente, Uferböschungen und Unterhaltspiste - Auffüllungen und Lagerplätze von möglicherweise belastetem Material innerhalb und ausserhalb des Lonza Areals, landwirtschaftliche Flächen sowie Siedlungsgebiete entlang des Kanals auf weitere chemische Belastung untersucht worden.
Die Resultate der Analysen hätten aufgezeigt, dass Phenole, Amine und Organochlorpestizide unter ihren Bestimmungsgrenzen lagen. PCB und PAK habe man nur im Werkareal nachweisen können.
pd/rul
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Kommentare
Scharlui - ↑0↓0
PS - die angesagte epidemiologische Studie von Staat/Lonza/BNG zu Quecksilberaufnahme von Menschen ist ein methodischer Hohn.
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Scharlui - ↑2↓0
Es wäre doch mal interessant, die Rohdaten der Analysen - aller Analysen - sowohl von WWF/AefU und Lonza/BNG einsehen zu dürfen.
Die Natur des elemntaren Quecksilber bring es mit sich, dass es sich nicht schön verteilt, sondern in Bodenproben immer irgendwo hochkonzentriert ist, während es 20cm darüber, daneben und darunter (fast) nicht nachweisbar ist.
Wieviele Bodenproben wurden von AefU/WWF untersucht? Melden sie auch die unbedeklichen Werte?
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