Saas-Fee | Wegen fehlenden Finanzen

Saaser Bergbahn droht Schliessung

Die Hannigbahn in Saas-Fee muss ersetzt werden.
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Die Hannigbahn in Saas-Fee muss ersetzt werden.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Die Gondelbahn auf «Hannig» muss zwingend ersetzt werden. Wenn aber nicht rechtzeitig das Geld dafür zusammenkommt, wird der Betrieb stillgelegt.

Nach der Lancierung des «Hammerdeals» und dem Neubau der «Spielbodenbahn» (Bau einer Ersatzanlage 2016, welche eine alte Gondelbahn ersetzte) stehen die Saastal Bergbahnen vor weiteren Herausforderungen. Weil die Betriebsbewilligung Ende August 2018 ausläuft, muss die 4er-Gondelbahn «Hannig» ersetzt werden. «Deren Kuppelklemme ist eine spezielle Konstruktion. Diese entsprach schon in den Achtzigerjahren nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und im damaligen Regelwerk für Gondelbahnen musste eine spezielle Ausnahmebestimmung geschaffen werden, damit solche Anlagen weiter in Betrieb bleiben durften. Mittlerweile hat sich die Technik weiterentwickelt und die Vorschriften wurden verschärft. Eine weitere Verlängerung der Betriebsbewilligung ist darum nicht mehr möglich», sagt CEO Rainer Flaig. Als Ersatz ist eine 10er-Gondelbahn angedacht.

Wegweisende Generalversammlung

Die ersten Planungen laufen bereits seit Längerem. Nun aber drängt die Zeit: Denn alle weiteren Schritte hängen einzig und allein von der Sicherstellung der Finanzierung des 12-Millionen-Franken-Projekts ab. Und diese sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert, so Flaig. Deshalb ist eine weitere Aktienkapitalerhöhung geplant. «Darüber wird an der nächsten Generalversammlung vom 13. April befunden.» Er hoffe auf Zustimmung und anschliessend auf zahlreiche und rasche Aktienzeichnungen. «Alles müsste sehr schnell gehen, sprich wenn möglich innerhalb von drei Monaten über die Bühne gehen», sagt der CEO. Gleichzeitig würde die detaillierte Planung vorangetrieben, damit anschliessend ab allerspätestens Anfangs Juli mit dem Bau begonnen werden könnte. «Das Bauprogramm hängt von der Finanzierung ab.» Somit würde bis zur geplanten Eröffnung Ende Jahr knapp sechs Monte Bauzeit zur Verfügung stehen. «Das ist zu schaffen, doch es hat noch viele Variablen», sagt Flaig und betont gleichzeitig noch einmal die Wichtigkeit der anstehenden GV. «Sie ist weigweisend.» Flaigs Nachdruck ist mutmasslich nicht ganz frei von Befürchtungen. Denn: Für die Finanzierung der eingangs erwähnten «Spielbodenbahn», welche mitunter auch per Aktienkapitalerhöhung finanziert wurde, zeichneten rund 60 Prozent der Aktionäre. «Wenn es diesmal wiederum so sein sollte und nicht alle Aktionäre geschlossen hinter dem Projekt stehen, so ist die Finanzierung nicht sichergestellt, und wir können die Bahn nicht 2018 bauen. Somit besteht Gefahr, dass die ‹Hannig› künftig per Bahn nicht mehr erschlossen sein wird», sagt Flaig.

Für potenzielle Investoren fit werden

Ist vor dem Hintergrund, dass auf «Hannig» seit Längerem kein Skibetrieb mehr stattfindet, der hohe Aufwand und die grosse Investition überhaupt gerechtfertigt? «Gerade hinsichtlich immer wichtiger werdenden Sommeraktivitäten wie beispielsweise Biken und als attraktive Alternative zum Skifahren ist die ‹Hannig› für das ganze Saastal wertvoll», sagt Flaig und geht noch einen Schritt weiter. Für das Unternehmen sei es zurzeit nicht möglich, Investitionen aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren, was sich wiederum negativ auf den Einstieg möglicher neuer Investoren auswirke. «Umso wichtiger ist es, dass wir geschlossen hinter solchen Projekten stehen, um die gesamte Destination langfristig attraktiv zu gestalten», sagt Flaig. Dazu gehören auch Investitionen in die Schneianlage, um die Einschneizeit deutlich zu verkürzen. «Mitbewerber benötigen 72 Stunden, um einzuschneien. Bei uns aber dauert es bis zu 14 Tage, was verbessert werden muss.»

Peter Abgottspon

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