Walliser Initiant gibt Rücktritt bekannt
Fehlstart für Initiative gegen Anti-Raser-Gesetze

Nicht nur Raser, sondern auch andere Schnellfahrer werden seit der Einführung von Via Sicura härter bestraft. (Symbolbild)
Foto: Keystone
Die geplante Volksinitiative zur Aufhebung von Via Sicura, welche Ende September von einem Westschweizer Komitee lanciert wurde, hat sich nicht wie geplant entwickelt. Nach nur drei Monaten hat der Walliser Initiant seine Demission erklärt.
Bestehend aus 14 Westschweizer Mitgliedern, plante der Ausschuss eine Volksinitiative zur Aufhebung des Verkehrssicherheitspakets Via Sicura, welches im Jahr 2013 in Kraft trat und harte Strafen für Raser vorsieht.
Gegenüber «20minuten.ch» sagte der Initiant Frédéric Gerster im vergangenen September noch, dass Via Sicura nicht gerecht sei. «Die Strafen sind im Vergleich mit anderen Delikten unverhältnismässig. Es missfällt uns, dass der Autofahrer kriminalisiert und bevormundet wird.» Ziel der Initiative sei, Gefängnisstrafen zu verhindern und die Freiheitsberaubung bei Autofahrern zu stoppen. Zudem kritisierte das Komitee die durch Via Sicura ermöglichte Beschlagnahmung von Autos von Rasern – dies sei «Diebstahl».
Nur drei Monate später hat der 43-jährige Walliser am Freitag seine Demission auf der Facebook-Seite der Vereinigung bekanntgegeben, wie «LeMatin» schreibt. Gerster begründete seinen Rücktritt damit, wonach einige Politiker auf die Initiative hätten Einfluss nehmen wollen.
Für Pierre Contant, neuer Sekretär des Vorstands und SVP-Mitglied sind Gersters Erklärungen «Lügenmärchen», wie er gegenüber «LeMatin» sagt. Gerster habe viel versprochen jedoch zu keiner Zeit konkrete Massnahmen umgesetzt. Der ehemalige Kassier habe sein Amt nie angetreten. Der Walliser habe ferner per E-Mail bestätigt, dass ihm der Führerausweis entzogen worden sei. Wie es dazu kam, habe Gerster aber mit zwei verschiedenen Versionen erklärt: Alkohol am Steuer und Befahren einer Strecke trotz Fahrverbot, so Contant aus Monthey.
Vor drei Monaten gab das Komitee auch bekannt, dass ein Anwalt den Text der Initiative ausformulieren und planen werde. Ende des Jahres 2014 sollte der Initiativtext bei der Bundeskanzlei eingereicht werden. Doch auch der zuständige Anwalt hat bereits vor zwei Monaten das Handtuch geworfen. Wie «LeMatin» berichtet, hat sich nun ein neuer Vorstand aus fünf Mitgliedern gebildet.
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Kommentare
Markus Dubach - ↑2↓0
Wenn die Initiative kommt, werde ich sie sofort unterschreiben!
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