Kantonsfinanzen
Lehrer protestieren gegen Sparmassnahmen
Blick in ein Schulzimmer (Symbolbild)
Foto: Keystone
Der Verband der Walliser Lehrer und Beamten droht mit dem Referendum, sollten die geplanten Sparmassnahmen der Walliser Regierung vom Walliser Grossen Rat gutgeheissen werden.
Die von der Walliser Regierung geplanten, dringlichen Sparmassnahmen für 2014 und 2015 stossen bei der Lehrerschaft und beim Staatspersonal auf heftigen Widerstand. Sie drohen mit dem Referendum, sollte das Kantonsparlament den Plänen in der Märzsession zustimmen. Der öffentliche Dienst habe Fehler in der Finanzplanung des Kantons Wallis nicht verursacht und sei dementsprechend nicht bereit, dafür zu bezahlen, sagte Michel Perruchoud, Generalsekretär des Verbandes der Magistraten, der Lehrerschaft und des Personals des Staates Wallis (ZMLP), am Dienstag an einer Medienkonferenz.
Nicht er habe die Steuersenkungen beschlossen, die dem Staat im Jahr 2012 Mindereinnahmen von 42 Millionen Franken beschert hätten. Heute werde versucht, die Kosten dieses unbedachten Steuergeschenkes auf die Mitarbeiter in den öffentlichen Diensten abzuwälzen. Die dann improvisiert und überstürzt erfolgte Prüfung der Aufgaben und Strukturen des Staates (PAS 1) seien ohne jegliche Konsultation der wichtigsten Sozialpartner durchgezogen worden sei, kritisiert der Verband. Das Resultat sei entsprechend schlecht ausgefallen.
78 Vollzeitstellen gefährdet
Das von der Exekutive vorgeschlagene, dringliche Dekret nimmt laut dem ZMLP hauptsächlich die öffentlichen Dienste ins Visier und hat Folgen für die gesamte Bevölkerung. So würden bei der Walliser Schule rückwirkend verschiedene Gesetze ausser Kraft gesetzt, um 78 Lehrerstellen zu streichen, die Stundendotierung der 3. Oberstufen-Klassen zu verringern und Betreuungsstunden für die Schüler zu streichen. Dieser Abbau betreffe nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Schüler und Eltern ganz direkt, sagte Perruchoud.
Der ZMLP sei nicht grundsätzlich gegen die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in Staat und Verwaltung. Er verlange jedoch, dass künftige Sparvorschläge seriöser angegangen würden. Der Verband werde die vorgeschlagenen Sparmassnahmen mit allen Mitteln bekämpfen und das Referendum dagegen ergreifen, falls der Grosse Rat diese im März annehmen sollte. Denn das überstürzte "Flickwerk" sei ein Angriff auf die Walliser Schulen, die in den PISA-Erhebungen bisher regelmässig gute Noten erhalten hätten.









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Kommentare
Leser - ↑0↓0
Die Beamten und Lehrer protestieren. Das ist ihr gutes Recht. Und legitim. Vergessen aber sollten sie nicht, dass sie in aller Regel mit 60 oder 61 mit einer Pension, von der normale Angestellte der Privatwirtschaft nur träumen könnnen und die vor einigen Jahren vom Walliser Steuerzahler ohne dass er etwas dazu zu sagen hätte, nachfinanziert werden musste, in Rente gehen...
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Christian S. - ↑0↓0
Auch wenn Beamte da Privilegien geniessen, die BILDUNG ist das höchste Gut! Fängt ein Staat da an zu sparen, sehe ich schwarz...