Dokumentarfilm zu AlpFUTUR
«Sommerzeit - Alpwirtschaft: Tradition mit Zukunft?»
Bald wird das Vieh wieder auf die Alpweiden getrieben. Pünktlich zum Start der neuen Alpsaison wurde nun der Dokumentarfilm «Sommerzeit - Alpwirtschaft: Tradition mit Zukunft?» von Pascale Gmür auf DVD veröffentlicht. Der Dokfilm ist im Rahmen des Forschungsprogramms «AlpFUTUR - Zukunft der Sömmerungsweiden in der Schweiz» entstanden.
Der Film «Sommerzeit» zeigt, von welchen Faktoren die Tiersömmerung abhängt, und soll dazu anregen, über die Bedeutung der Alpwirtschaft nachzudenken. Was ist Idealisierung, was ist Realität? Wohin bewegt sich diese langjährige Tradition? Auf der Suche nach Antworten begleitet der Film Älpler, Älplerinnen und Forschende von AlpFUTUR, um Facetten zu zeigen, die über die Sommerzeit hinweg dauern.
Motivierte Älplerinnen und Älpler zahlen sich aus
Nicht alle der 17‘000 Älpler, welche die Schweizer Sömmerungsbetriebe jedes Jahr bewirtschaften, sind Angestellte. Viele davon arbeiten auf dem eigenen Betrieb oder jenem der Familie. Lediglich auf 38 Prozent der Alpen arbeitet angestelltes Personal.
Wichtiger als der Lohn sei diesen Älplerinnen und Älplern in der Regel Wertschätzung und Vertrauen von Vorgesetzten sowie eine minimale Infrastruktur. Erwartet würden heute mindestens ein Raum, in dem nasse Kleider trocknen, und eine einfache Kochmöglichkeit, heisst es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und von Agroscope zum Dokumentarfilm.
Es lohne sich, in diesem Bereich zu Gunsten des Alppersonals zu investieren, so dass es auch im Folgejahr wieder auf die Alp komme, so WSL und Agroscope weiter. Denn erfahrene und motivierte Älplerinnen und Älpler seien für die Betreuung der Tiere und die Herstellung qualitativ hochstehender Produkte zentral. DEr Film «Sommerzeit» zeige dies eindrücklich.
Sind die Arbeitskräfte knapp, kommt oft die Weidepflege, das so genannte «Alpwerk», zu kurz. Dann drohen Alpweiden zu verbuschen oder zu verwalden. Die Einsatzstelle für den Zivildienst setzt darum auf die Alpsaison 2014 hin eine Empfehlung von AlpFUTUR um und bietet Einsatzwilligen neu die Möglichkeit, Sömmerungsbetriebe beim Alpwerk zu unterstützen.
Betriebe im Tal tragen grosse Verantwortung
WSL und Agroscope schreiben weiter, dass die Zukunft der Alpweiden zudem von den Landwirtschaftsbetrieben im Tal bestimmt werde: Halten die Bäuerinnen und Bauern dort Tiere, die zu wenig oder gar nicht für die rauen Bedingungen auf der Alp geeignet sind, fehlt den Alpen das Vieh. Und wenn die Talbetriebe mit dem Strukturwandel in der Fläche wachsen können, sind sie nicht mehr unbedingt auf das Futter von der Alp angewiesen.
2014 wurden die Sömmerungsbeiträge erhöht und es wurden Alpungsbeiträge eingeführt. Wenn wieder mehr Tiere auf die Alpen gebracht würden, könnte gemäss WSL und Agroscope das Verwalden von 2400 Hektaren Alpweiden pro Jahr vermindert werden.
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