Cybermobbing im Oberwallis: Polizei klärte den Sachverhalt ab

«Sprachnachricht auf WhatsApp war erfunden»

Ein Jugendlicher benutzt Whatsapp auf dem Smartphone (Symbolbild)
1/1

Ein Jugendlicher benutzt Whatsapp auf dem Smartphone (Symbolbild)
Foto: Keystone

Quelle: 1815.ch /zen 02.12.14 12
Artikel teilen

Die «WhatsApp»-Sprachnachricht einer Oberwalliser Schülerin, welche zu üblen Verunglimpfungen des Mädchens sowie eines Lehrlings führte, war frei erfunden. Das gab die Schülerin bei der Polizei zu Protokoll.

Seit Wochen wütet in den sozialen Netzwerken eine Cybermobbing-Geschichte, die von Handy zu Handy wandert. Eine jetzt 14-jährige OS-Schülerin erzählte einer Kollegin via Sprachnachricht auf WhatsApp von ihren ersten sexuellen Erfahrungen. Diese schickte die Datei weiter. Sie verbreitete sich darauf unkontrolliert im Netz. In der Folge wurden die Schülerin und der vermeintliche Sexualpartner im Netz in primitiver Art und Weise verunglimpft.

«Die Geschichte war von mir frei erfunden. Ich hatte nie sexuellen Kontakt mit dem Lehrling», sagt nun das Mädchen gegenüber «1815.ch». «Einige Tage nach dem Besuch des Open Air Gampel wollte ich meine Kollegin damit verarschen und gleichzeitig auch imponieren.» Zwei Monate später schickte die Freundin das Memo an Kolleginnen weiter. «Sie glaubte, dass die Geschichte wahr sei. Dass sie das Memo trotzdem weiterschickte, betrachte ich als Vertrauensmissbrauch.» Via SMS stellte sie in der Folge sofort klar, dass der Inhalt der Memo ein Fake war. Hören und glauben wollte das aber zu diesem Zeitpunkt anscheinend niemand mehr.

Mobbing-Welle war nicht zu stoppen

Mehr noch als das Mädchen wurde der junge Mann zum Opfer von anonymen Verunglimpfungen im Netz. «Ich hatte mit dem Mädchen nur eine flüchtige Bekanntschaft, nie aber sexuellen Kontakt», sagt er. «Richtigstellungen via soziale Medien und eine Entschuldigungs-Nachricht des Mädchens blieben leider ohne Wirkung. Das Mobbing ging unvermindert weiter.»

Und hätte er wirklich Sex mit dem Mädchen gehabt, wäre er aufgrund des Altersunterschieds von vier Jahren mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Nach Strafgesetzbuch ein Offizialdelikt. Sie gab nun bei der Polizei bei einer Befragung in der vergangenen Woche den wahren Hergang ihrer Geschichte zu Protokoll. So entlastete sie den Lehrling vom Vorwurf, gegen Bestimmungen zum Schutzalter verstossen zu haben.

Strafanzeige gegen Unbekannt?

Vor der Befragung der Polizei haben sich die beiden Familien letzte Woche zu einer Aussprache getroffen, um den Sachverhalt einvernehmlich zu klären. «Ich habe einen dummen Fehler begangen und mich bei dem Jungen dafür entschuldigt, der noch mehr unter Mobbing zu leiden hat als ich», sagt die Schülerin.

Allerdings behalten sich die Familien beider Betroffener die Option offen, Strafanzeige einzureichen. «Man hat uns die Möglichkeit aufgezeigt, Anzeige gegen Unbekannt wegen übler Nachrede und weiterer strafbarer Handlungen einzureichen», so der Vater des Mädchens.

WhatsApp für Jugendliche und Kinder verboten

Bleibt anzumerken, dass Kinder und Jugendliche mit Smartphones in ihren Händen zum Alltag geworden sind. WhatsApp haben wohl die meisten von ihnen installiert. Dabei dürften sie den Instant-Messaging-Dienst überhaupt nicht brauchen. Unter Punkt 9 in den Nutzungsbedingungen stehts: Wer unter 16 Jahren ist, darf WhatsApp nicht nutzen. Sollte es zu einem Rechtsstreit kommen, kann WhatsApp darauf verweisen, dass die Kinder und Jugendlichen den Dienst illegal genutzt haben...

02. Dezember 2014, 07:00
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

  • Pascal D. - vor 11 Jahre ↑0↓2

    Starker Tobak das ganze. Wenn das einer Frau passiert wäre! Die Feministinen würden wieder "leid üfmarschiru". Für mich ganz klar: Passt auf welche Leute Ihr auf solchen "Events" wie Openairgampel oder Dorfdiscos etc... Spontan "känuleret", das das kann noch ganz übler enden als hier! Solche Events sind voll von Jungen dreisten Frauen die leider vor nichts zurückschreiten!

    antworten

  • Violta - vor 11 Jahre ↑0↓1

    Wer's glaubt wird ja bekanntlich seelig.
    Ist ja echt ein Witz, dass sich hier nun sogar die Polizei einmischen muss. Und es als "verarsche" zu deklarieren macht das ganze nicht viel besser - im Gegenteil glauben tut das sowiso niemand mehr. Kinder, Kinder

    antworten

  • elmar - vor 11 Jahre ↑0↓1

    nachdem sich die eltern/familien eine woche vor der vernehmung durch die polizei getroffen haben sagten beide kinder/jugendliche das selbe aus und es gab keine strafrechtlich relevanten handlungen... ein schelm wer böses denkt in zeiten der angenommenen pädophileninitiative...;)

    antworten

  • Petsch - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Junge Frauen missbrauchen leider Smartphones gerne für Ihre Zwecke - Siehe Fall Müller oder hier das Krasse Beispiel. Man merkt auch, das Männer egal wie alt sie sind, Praktisch keine Lobby haben! Skandalös!

    antworten

  • mami - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Viele Jugendliche erhalten schon in der Primarschule ein eigenes Handy. Wenn wir das erlauben, sind wir dazu verpflichtet die Jugendlichen über solche Gefahren aufzuklären! Viele denken das ist Sache der Schule.

    antworten

  • Ich bin ein Star - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Kann man es den Kids heute verdenken, das sie manchmal so reagieren.
    Aktuelles Beispiel, ein alter vergessener Star wie Joan Collins (81) erinnert sich auf einmal, dass sie mit 17 Jahren von ihrem späteren Mann Vergewaltigt wurde. Die einen schlucken Kanguruhoden und die anderen werden geschlagen und vergewaltigt und schon sind sie wieder für kurze Zeit im Scheinwerferlicht und Stars.

    antworten

  • Vati - vor 11 Jahre ↑0↓1

    släbe

    antworten

  • visperin - vor 11 Jahre ↑0↓1

    Das würde ich auch sagen nach dem das ganze Wallis über mich gelacht hat. Ob es gelogen ist oder stimmt spielt inzwischen keine rolle meh sie wird eh die lachnummer vam oberwallis sein.

    antworten

  • Frosch - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Naja, wer`s glaubt wird ja bekanntlich seelig.
    Anstatt Gras über die Sache wachsen zu lassen, jetzt von Polizei bestätigte Artikel zu veröffentlichen macht die Sache nicht gerade besser. Im Gegenteil, glaube das Mädchen wird weiterhin gemobbt. Glaube kaum, dass ihr das irgendjemand ausser die Eltern abkaufen...

    antworten

  • Koschi - vor 11 Jahre ↑1↓0

    Und 1815 muss es natürlich noch breit treten mit mehreren Artikeln! Mit Kommentarfunktion dass besorgte Mami's ihren Senf dazu geben und ihr Vorwürfe machen können. Ich denke manchmal wäre es besser ein Artikel zum Thema Cybermobbing zu bringen anstatt einen auf die Person bezogenen Artikel. Vom WB und von 1815 hätte ich da mehr Feingefühl erwartet...

    antworten

  • Ehrlicher Mensch - vor 11 Jahre ↑0↓1

    Dummheit wird bestraft.

    antworten

  • Mami - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Ich hoffe sehr, dass das Mädchen daraus seine Lehre gezogen hat, welchen Schaden es sich und für den jungen Mann angerichtet hat.
    Auf keine Art und Weise gibt man solche Intimitäten preis! Auch nicht zum "Plöffen"!

    antworten

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. MGBahn unterstützt Wohnheim Fux campagna
  2. Ein frischer Wind weht durchs Ministerium
  3. Wenn mitten im Sommer Weihnachten ist
  4. «Ich bin dem Tod zweimal von der Schippe gesprungen»
  5. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  6. US-Tourist kämpft an Schweizer Hängegleiter um sein Leben
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Valea ImfeldTena MatijevicMartín Stephan
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    «Sprachnachricht auf WhatsApp war erfunden» | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Wallis
    • Aktuell
    • «Sprachnachricht auf WhatsApp war erfunden»

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich