Finanzen | Geldeinlagen erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise steigend
Griechen bringen ihr Geld wieder auf die Bank
Die Geldeinlagen der Griechen bei einheimischen Banken sind vergangenes Jahr erstmals nach Ausbruch der schweren Finanzkrise im Jahr 2010 wieder gestiegen. Ende 2017 betrugen sie 126,35 Milliarden Euro und damit etwa fünf Milliarden mehr als ein Jahr zuvor.
Dies berichtete die griechische Finanzpresse am Samstag unter Berufung auf die griechische Zentralbank. Der Weg zurück zur Normalität sei aber noch lang, hiess es in einem Kommentar des griechischen Radios: Noch Anfang 2015 hätten die Geldeinlagen der Griechen bei ihren Banken gut 160 Milliarden Euro betragen. Viel Geld sei noch unter Matratzen oder in Safes versteckt.
Analysten gehen davon aus, dass die langsame Rückkehr der Gelder damit zusammenhängt, dass es seit Monaten keine Turbulenzen mehr zwischen Athen und seinen Gläubigern gegeben hat.
Regierungschef Alexis Tsipras erklärt immer wieder, sein Land werde nach dem Ende des laufenden Hilfsprogramms Ende August 2018 wieder auf eigenen Beinen stehen können und setzt das Sparprogramm ohne grössere Streitigkeiten mit der EU, dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und der Europäischen Zentralbank (EZB) in die Tat um.
Athen hofft, dass die Normalisierung der Wirtschaftslage die Griechen dazu bewegt, noch mehr Geld wieder auf die Bank zu bringen. Finanzminister Euklid Tsakalotos plant einen weiteren Probegang an die Finanzmärkte, der Vertrauen schaffen soll. Im Finanzministerium ist von einem Anleihevolumen von sieben Milliarden Euro die Rede. Bereits im Sommer 2017 hatte Athen drei Milliarden Euro bei einem ersten Test am Markt eingesammelt.
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