Schach: Schweizer Meisterschaften in Leukerbad | Vadim Milov verliert gegen Christian Bauer
Alexandra Kosteniuk steht als Damen-Meisterin fest
An den Schweizer Schachmeisterschaften in Leukerbad ist in der 8. Runde des Nationalturniers die erste Entscheidung gefallen. Die schweizerisch-russische Doppelbürgerin GM Alexandra Kosteniuk steht zum drittenmal nach 2011 und 2013 als Schweizer Meisterin fest.
Die Weltmeisterin von 2008 remisierte gegen GM Mihajlo Stojanovic (Ser) ebenso wie WIM Gundula Heinatz (Thun) gegen IM Claude Landenbergue (Onex) und hat vor der Schlussrunde anderthalb Punkte Vorsprung auf die Titelverteidigerin.
Wie vor zwei Jahren in Grächen hat Alexandra Kosteniuk auch in Leukerbad gute Chancen, neben dem Damen- auch den Herren-Titel zu gewinnen. Weil der bisher punktgleiche GM Vadim Milov (Biel) in 69 Zügen gegen den Nationalturnier-Führenden GM Christian Bauer (Fr) verlor, liegt die 31-Jährige vor der Schlussrunde vom Freitag einen halben Punkt vor sieben Landsleuten: GM Yannick Pelletier (Remis gegen FM Markus Klauser), Milov, Klauser, dem U20-Führenden IM Noël Studer (Sieg gegen IM Branko Filipovic), FM David Burnier (Remis gegen GM Alexander Tschernjajew), FM Fabrizio Patuzzo (Sieg gegen Fabian Bänziger) und Jaspaul Bagri (Sensationssieg als Startnummer 48 gegen den vierfachen Schweizer Meister IM Roland Ekström).
Gewinnt Alexandra Kosteniuk ihre letzte Partie mit Schwarz gegen den russischen Grossmeister Pavel Tregubow oder remisiert sie und alle ihre schärfsten Verfolger spielen ebenfalls unentschieden, wird sie Schweizer Herren-Meister. Sind mehrere Schweizer Spieler punktgleich an der Spitze, tragen die beiden Besten nach Buchholz-Punkte einen Stichkampf um den Titel aus. Dass Yannick Pelletier noch im Rennen um die Titelverteidigung ist, kommt einem Wunder gleich. Denn der Bieler stand gegen Klauser mehrere Züge lang komplett auf Verlust (Fritz-Wertung: minus 25), rettete sich aber noch mirakulös in ein Remis.
Zum dritten Mal siegreich blieb Frank Salzgeber (Naters), der den neuen Zentralpräsidenten des Schweizerischen Schachbundes, Peter A. Wyss (Chur), bezwang. Während Eddy Beney (Siders) gegen Manuel Dietiker (Enggistein) remisierte, verlor Jean-Michel Paladini (Sitten) gegen WFM Laura Stoeri (Payerne) aus dem Schweizer Damen-Nationalkader. Im Hauptturnier II gab Fabio Paolini (Glis) gegen Hans-Ruedi Wiser (Unterägeri) sein erstes Remis ab, geht jedoch mit einem Punkt Vorsprung in die Schlussrunde vom Freitag.
Bei den Senioren wird es mit grösster Wahrscheinlichkeit einen neuen Meister geben. Der auf Roman Schmuki (Gossau/SG), Hans-Georg Morger (Niederteufen) und Fritz Maurer (Bern) einen halben Punkt Rückstand aufweisende FM Vjekoslav Vulevic (Sz/Fr) braucht gleich ein dreifaches Wunder, um über einen Stichkampf zum dritten Mal nach 2013 und 2014 den Titel zu holen. Erstens müssten sich Morger und Maurer im Spitzenkampf der Schlussrunde remis trennen. Zweitens müsste Schmuki gegen Fabio Cesareo (Chambésy) an Brett 2 verlieren. Und drittens müsste Vulevic massiv Buchholz-Punkte aufholen, was nach der Zwischenrangliste schier unmöglich scheint.
pd/map
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