Kandidatenkür der SVPO läuft hinter den Kulissen

Franz Ruppen: «Wir sind nicht unter Zeitdruck»

SVP-Strategen: Die SVPO-Grossräte Patrick Hildbrand (links), Franz Ruppen (Mitte), Michael Graber (rechts) und Staatsrat Oskar Freysinger in angeregter Diskussion im Walliser Parlament.
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SVP-Strategen: Die SVPO-Grossräte Patrick Hildbrand (links), Franz Ruppen (Mitte), Michael Graber (rechts) und Staatsrat Oskar Freysinger in angeregter Diskussion im Walliser Parlament.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch /zen 0

Dass die SVPO bei den National- und Ständeratswahlen vom Herbst im Oberwallis ein gewichtiges Wörtchen mitreden wird, ist klar. Unklar ist, mit welchen Kandidaten sie das tun wird.

Während die Schwarzen, Gelben und Linken des Oberwallis ihre Kandidaten für die eidgenössischen Wahlen bereits in Stellung gebracht haben, herrscht bei der FDP wie auch bei der SVPO vordergründig Funkstille. «Unsere Nominationen erfolgen Ende April oder Anfang Mai. Einen Monat früher als vor vier Jahren», erklärt SVPO-Präsident Franz Ruppen den Fahrplan zur Kandidatenkür seiner Partei auf Anfrage des «Walliser Boten». Damit steht sie im Einklang mit der SVP Unterwallis, die ihre Nominationsversammlung am 24. April durchführt.

Wie bereits vor vier Jahren lässt die im Oberwallis aufstrebende Rechts-Partei den Schritt über Nominationen durch die Bezirksparteien aus. «Die Peinlichkeit anderer Parteien, am Abend einer Nominationsversammlung auf Bezirksebene ohne Kandidat dazustehen, ersparen wir uns», begründet Ruppen das Vorgehen der SVPO. «Das exakte Datum der grossen Nominationsveranstaltung, an der alle Parteimitglieder und Sympathisanten unserer Partei eingeladen sind, stehen allerdings noch nicht fest.»

Doppelkandidatur von Ruppen?

Hinter den Kulissen werden aber bei der SVPO schon längstens Diskussionen geführt, mit welchen Kandidaten das Wählerpotenzial im Oberwallis optimal abgeschöpft werden kann. Im Fokus des Interesses steht die Ständeratskandidatur. «Neben der Kandidatur als Nationalrat bin ich offen für eine Ständeratsratskandidatur», macht Ruppen kein Geheimnis aus seinen Ambitionen. Somit könnte der Namen Franz Ruppen wie vor vier Jahren sowohl auf der Ständerats- wie auch auf der Nationalratsliste erscheinen.

Parteintern böten sich aber auch Patrick Hildbrand, Michael Graber und Paul Biffiger an. Allesamt Grossräte, die sich auch dem kantonalen Politparkett bereits in verschiedensten Bereichen ihre Sporen abverdienten. «Die Diskussionen, wer letztendlich Kandidat ist, laufen intern intensiv.» Der Kandidat soll schon vor der Nominationsversammlung von Ende April kommuniziert werden.

Unklar ist auch, ob die Walliser SVP neben einem Oberwalliser Kandidaten auch einen Unterwalliser Anwärter auf die Liste setzt. «Antworten auf diese strategische Frage erörtern wir zurzeit mit unseren Parteikollegen aus dem Welschwallis.» Gerüchten, wonach auch Staatsrat Oskar Freysinger, der bekanntlich nicht mehr für ein Mandat als Nationalrat ins Rennen steigt, Kandidat fürs Stöckli sein könnte, erteilt Ruppen eine klare Absage. «Nein, Freysinger ist aufgrund seines Amtes als Staatsrat definitiv kein Thema für den Ständerat.»

Koalition mit den Minderheiten?

Wie schätzt Ruppen die Chancen für eine erfolgreiche Ständeratswahl seiner Partei ein? «Wir treten an, um den Sitz zu holen. Die Chancen erhöhen sich, falls der amtierende Unterwalliser Ständerat Jean-René Fournier im ersten Wahlgang gewählt wird. Damit müsste sich CVPO-Kandidat Beat Rieder ohne Lokomotive dem Direktvergleich seiner Gegenkandidaten stellen», sagt Ruppen.

Ruppen kann sich aber auch je nach Ergebnissen des ersten Wahlgangs vorstellen, eine Koalition mit einer Minderheitspartei für den zweiten Wahlgang zu schmieden. Er weiss natürlich, dass der Weg der Minderheitsparteien FDP, SP und SVP ins Stöckli nur über ein Zusammengehen ohne Rücksicht auf Parteiideologien möglich ist. «Mit der SP wird das wohl aus ideologischen Gründen schwierig, mit der FDP als Mitte-Rechts-Partei müsste eine Zusammenarbeit möglich sein. Immer unter der Voraussetzung, den Oberwalliser Ständerratssitz zu sichern.»

Sechser- oder Siebnerliste im Oberwallis

Die Strategie der SVP Wallis bei den Nationalratswahlen ist klar. Sie will das zusätzliche achte Mandat, das dem Wallis aufgrund der jüngsten Volkszählung zusteht, holen. «Eines der beiden Mandate soll ins Oberwallis gehen», präzisiert Ruppen die Zielsetzung. «Wir werden dem Wähler daher im Oberwallis eine regional breit abgestützte Liste mit sechs oder sieben Kandidaten präsentieren. Dazu kommt wiederum eine Jugendliste.»

Es ist davon auszugehen und naheliegend, dass die Oberwalliser SVPO-Mandatsträger Ruppen, Hildbrand, Graber, Biffiger und der Visper Gemeinderat Michael Kreuzer als Kandidaten gesetzt sind. «Auf Kantonsebene wird die SVP im Gegensatz zu den Wahlen vor vier Jahren wieder mit drei Listen im Ober-, Mittel- und Unterwallis antreten. Somit erhöht sich die Chancengleichheit für die Oberwallis starke SVP.»

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