Jubiläum | mountain wilderness Schweiz
20 Jahre für den Schutz der Alpen
Am Dienstagabend feierte die Alpenschutzorganisation mountain wilderness Schweiz ihr 20-jähriges Bestehen im Beisein namhafter Persönlichkeiten aus Politik, Bergsport und Umweltschutz. Die Herausforderungen für den Schutz der ursprünglichen Bergnatur und einen umweltverträglichen Bergsport bleiben gross.
Namhafte Persönlichkeiten wie Nationalrätin und Co-Präsidentin der Grünen Regula Rytz, Schriftsteller Emil Zopfi, Alpinist und Erstbesteiger von mehreren Achttausendern Kurt Diemberger oder Landschaftsschützer Raimund Rodewald erwiesen mountain wilderness Schweiz nebst verdienten Mitgliedern und Aktiven zum 20. Geburtstag im Alpinen Museum in Bern die Ehre.
mountain wilderness Schweiz wurde vor 20 Jahren in Brig gegründet. Im Vordergrund standen schon damals der Schutz der Berge vor touristischer Erschliessung, das respektvolle, naturverträgliche Bergsteigen und das Aufzeigen von Alternativen zum gängigen Intensivtourismus.
Diese Werte vertritt mountain wilderness Schweiz auch 20 Jahre später: Auch heute noch demonstrieren die Aktivisten vor Ort gegen Heliskiing, Schneetöffs oder touristische Projekte. Nachdem die Organisation 2008 das Verbandsbeschwerderecht erlangt hat, stehen ihr nun auch andere Instrumente wie gezielte Einsprachen zur Verfügung. Auf dem nationalen Parkett ist mountain wilderness heute ein respektierter und sachkundiger Partner.
Bedrohter Alpenraum
Auch wenn in den Fotobeiträgen der Referenten schöne Erinnerungen an gemeinsame Taten und Humorvolles Platz hatten, liess der Anlass nicht vergessen, dass die Bedrohungen für den Alpenraum in den letzten 20 Jahren nicht abgenommen hätten.
Noch immer gehörten Heliskiing in vielen Regionen der Schweiz zum Standardangebot. In den bestehenden Skigebieten werde kräftig aufgerüstet, dem Klimawandel zum Trotz. Seit der Jahrtausendwende mache sich zudem ein immer stärkerer Trend zur «Möblierung» der Bergwelt mit Aussichtsplattformen, Hängebrücken oder Fun-Klettersteigen bemerkbar. Immerhin finde dazu – im Gegensatz zu anderen Ländern – in der Schweiz eine lebhafte Debatte statt.
«mountain wilderness hat viel zu dieser Debatte beigetragen und rüttelt mit Aktionen, Medienarbeit und Fachpublikationen die Öffentlichkeit immer wieder auf. mountain wilderness wird gehört», meint denn auch Katharina Conradin, Geschäftsleiterin von mountain wilderness.
Wirken von mountain wilderness
Nebst dieser «Mahnrolle» hat mountain wilderness aber auch ganz konkrete Erfolge vorzuweisen: So konnte, um einige aktuelle Beispiele zu nennen, dank dem konsequenten Einsatz von mountain wilderness die Schleudertrainings auf dem Schottensee (Flüelapass) verhindert werden. mountain wilderness arbeitete auch aktiv an der Redimensionierung der Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun mit.
Die Webseite «AlpenTaxi.ch» erlaubt es jährlich Tausenden von Berggängerinnen und Berggängern, bei der Anreise auf das Auto zu verzichten. Und mit Publikationen wie dem Lernspiel «Wild im Schnee», oder der ganz aktuellen Broschüre «Mensch, Fels, Falke» zum naturverträglichen Klettern, leistet mountain wilderness immer wieder Sensibilisierungsarbeit.
pd/map
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar