Bahnverkehr | SBB investiert über 200 Millionen Franken um Simplonlinie anzupassen
Abschluss der Bauarbeiten am Raspille-Tunnel im Herbst
Die Simplonlinie wird für den Bahnverkehr mit Doppelstockzügen umgebaut. Die Arbeiten am Raspille-Tunnel – die letzte Grossbaustelle im Wallis – kommen planmässig voran. Umbau- und Anpassungsarbeiten am sogenannten Burier-Tunnels und die Anpassung von acht Brücken über den Gleisen sollen folgen. Ziel ist, ab Ende 2018 Doppelstockzüge auf der Simplonlinie einzusetzen.
Die SBB informierte am Dienstag über den Stand der Arbeiten auf der Simplonlinie. Im Raspille-Tunnel sind derzeit Arbeiten im Gang, um das Tunnelprofil an die Doppelstockzüge anzupassen. Der Raspille-Tunnel ist die letzte Grossbaustelle im Wallis zur Anpassung der Linie an die Doppelstockzüge. Zuvor wurden bereits der Gobet-Tunnel in Siders und der Tunnel von St-Maurice umgebaut.
Die Arbeiten am Raspille-Tunnel dauern bis im Herbst 2017. Das Budget beträgt rund 10 Millionen Franken. Der alte Tunnel aus dem Jahr 1883 wird Ende April 2017 abgebrochen. Die Züge werden in dieser Zeit zwischen Leuk und Siders durch Busse ersetzt.
Nach den Tunneln folgen die Brücken
Nach den Tunneln befassen sich die Ingenieure der SBB mit den Brücken über den Gleisen der Simplonlinie. Insgesamt werden auf dieser Linie bis Ende 2018 acht Brücken erhöht, dies für einen Betrag von über 40 Millionen Franken. Zwei Brücken in Chamoson (Riddes und Merdesson) werden zwischen Frühling und Ende 2017 angepasst. Im Jahr 2018 sind die Arbeiten an der Beaulieu-Brücke in Siders vorgesehen. Ein Verfahren, das zurzeit noch läuft, hat den Baustart verzögert.
Die weiteren Bauten, an denen Anpassungsarbeiten erforderlich sind, liegen an der Waadtländer Riviera. Zwei Bachdurchlässe (Tinière und Veraye) sowie drei Brücken (Crins und Hôtel National in Montreux, Espérance in Vevey) müssen erhöht werden.
Ab Ende 2018 wird die SBB auf der Linie Genf–Brig für die Interregio-Verbindungen in den Hauptverkehrszeiten Doppelstockzüge einsetzen. Die doppelstöckigen Regioexpress-Züge, die zurzeit zwischen Genf und Vevey verkehren, werden bis St-Maurice weitergeführt. Insgesamt investiert die SBB über 200 Millionen Franken, um die Simplonlinie für den Verkehr mit Doppelstockzügen anzupassen.
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Kommentare
Baer - ↑7↓12
Der Einsatz von Doppelstockzügen bringt nur der SBB etwas. Sie müssen für die Kapazitätserhöhumg die Perrons und deren Überdachung nicht verlängern.
Für die Reisenden nimmer der Komfort ab. Man darf mit Koffern und Taschen Treppen steigen und hat für das Gepäck praktisch keinen Platz, vor allem verliert man die Aufsicht darüber. Gerade die Linie Genf-Martinach ist schon jetzt für Gepäckdiebstähle bekannt. In die Ablagefächer über den Sitzen passt bestenfalls eine Aktenmappe. Nicht einmal Norm-Handgepäck kann vernünftig angelegt werden.
Für Regionalzüge (Pendler) mögen Doppelstockzüge brauchbar sein. Die Schweizerischen Doppelstockzüge sind, gerade für eine Tourismusregion, eine Zumutung.
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