Schweiz | Chemiekonzern Bayer soll zahlen
Fehlerhaftes Spritzmittel sorgt für Ernteausfälle bei Winzern
Ein Spritzmittel des Chemiekonzerns Bayer sorgt je nach angebauter Rebsorte für Ernteausfälle von bis zu 80 Prozent. Allein in der Schweiz dürften die Schäden im dreistelligen Millionenbereich liegen. Typische Walliser Weinsorten scheinen indes nicht betroffen zu sein.
Kleine oder nicht entwickelte Beeren, verkümmerte Blätter: so zeige sich an manchen Rebsorten die verheerende Wirkung des Spritzmittels «Moon Privilege von Bayer», welches im letzten Sommer gespritzt worden war, wird ein Winzer, der in seinem Rebberg mit Schäden zu kämpfen hat, in der «Schweiz am Sonntag» zitiert.
Schweizweit zeige sich dasselbe Bild. Verschiedene Quellen sprechen von einem Ausfall von rund 10 Prozent der Schweizer Ernte. Gemäss «Schweiz am Sonntag» schätzen die Waadtländer Behörden die Schäden im eingenen Kanton auf 40 Millionen Franken. In Bern seien gemäss offiziellen Meldungen 50 bis 240 Hektaren betroffen.
Dass nicht alle Regionen gleich stark betroffen sind, hängt mit den angebauten Rebsorten zusammen. Besonders empfindlich habe die Sorte Chasselas auf das Bayer-Fungizid reagiert. Auch Chardonnay, Sauvignon blanc oder Gewürztraminer sollen stark betroffen sein. Typische Walliser Sorten wie Petite Arvine oder Humagne Rouge hingegen zeigten überhaupt keine Symptome.
Der Chemiekonzern Bayer soll bereits an der Vorbereitung von Schadenersatzklagen arbeiten. In einem Brief räumt Bayer gegenüber den betroffenen Winzern ein, man sehe «eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang» zwischen dem Spritzmittel und den Schäden. Die Winzer werden aufgefordert, die Erntemengen genau zu dokumentieren. Im Herbst will sich Bayer zu «möglichen Schadenersatzleistungen» äussern.
pan
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