Bildung | Institutionelle Akkreditierung der PH Wallis
Freysinger reaktiviert Lovey
Bildungsdirektor Oskar Freysinger hat Jean-François Lovey damit beauftragt, die institutionelle Akkreditierung der Pädagogischen Hochschule Wallis (PH-VS) vorzubereiten. Lovey war früher Dienstchef für Unterrichtswesen – bis Freysinger kam...
Man konnte es vermuten. Bereits bei der Medienkonferenz zum Schuljahresbeginn kündigte Freysinger an, jemanden für die institutionelle Akkreditierung der PH Wallis einsetzten zu wollen. Ob es sich bei der Person um Jean-François Lovey handelt, wollte ein Journalist wissen. Freysinger wollte damals weder bestätigen noch dementieren.
Die Akkreditierung der einzigen «puren» Walliser Hochschule sicherzustellen, wird in den kommenden Jahren eines der wichtigsten Dossiers im Bildungsdepartement sein. Mit Inkrafttreten des Bundesgesetzes über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbereich (HFKG) werden nämlich schweizweit sämtliche Hochschulen angehalten, sich nach internationalen Normen akkreditieren zu lassen. Mithilfe der Qualitätsstandards sollen künftig erstklassige Bildungsinstitutionen von zweifelhaften unterschieden werden können. Das aufwendige Verfahren hierzu ist Voraussetzung für das Recht, eine der drei geschützten Bezeichnungen zu tragen: «Universität», «Fachhochschule» und – eben – «Pädagogische Hochschule».
Unter der Ägide Jean-Marie Cleusix', dem umstrittenen Ex-Dienstchef für Unterrichtswesen, wurde das Dossier offenbar kaum behandelt. Im Juni sagte Freysinger bei einer Fragestunde im Grossen Rat, man sei mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg im «ständigen Kontakt». Quasi um sich gegenseitig bei der Akkreditierung unterstützen zu können. Diese Aussagen waren in zweierlei Hinsicht falsch: Erstens gab es seitens der Dienststelle für Unterrichtswesen keinen «ständigen Kontakt» mit Freiburg. Und, zweitens, bräuchte es diesen auch nicht. Jede Institution muss diesen Akkreditierungsprozess von sich aus, alleine in Angriff nehmen. In erster Linie wird folglich die PH-Direktion gefragt sein, den Prozess voranzutreiben.
Die Leitung und die Koordination wird nun Jean-François Lovey übertragen. Wie die Staatskanzlei mitteilt, soll er «die Sachlage aus rechtlicher Sicht» beurteilen und den Betrieb der PH analysieren, damit dieser den im HFKG festgelegten Anforderungen entspricht. Laut diesen muss die PH – will sie diesen Namen auch weiterhin tragen –, die akademische Freiheit gewährleisten und zudem eine autonome öffentlich-rechtliche Anstalt werden. Hierfür braucht es eine Änderung des entsprechenden Gesetzes auf Kantonsebene.
Loveys Ernennung entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Als Freysinger das Bildungsdepartement 2013 übernahm, stellte er Lovey aufs Abstellgleis und machte ihn zum «Beauftragten für interkantonale Angelegenheiten im Bildungsbereich». Nun wird er von seinem Chef reaktiviert. Lovey wird den Akkreditierungsprozess der PH im nächsten Jahr mit einem 60-Prozent-Pensum und 2018 mit einem 50-Prozent-Pensum betreuen. Die Eingabefrist für die Zulassung der PH läuft zwar bis 2022. Weil die Prüfung des Gesuchs aber bis zu zwei Jahre in Anspruch nimmt, muss das Dossier bis 2020 bereit sein.
David Biner
Artikel
Kommentare
Serkan - ↑28↓5
Wenn der Oskar doch nur halb so gut umsetzen wie poltern und Gedichte schreiben könnte. Ein echter Jammer
antworten
Maria - ↑7↓3
Das ist ein guter Job für Herrn Lovey!
antworten
lynx - ↑22↓16
Wie lange dauert es noch, dass wir solche unfähige "Staatsräte" wie Freysinger und Melly noch akzeptieren.....?????......
antworten
Julius Cäsar - ↑4↓4
Hahaha....ein guter Staatsrat....
Wau - ↑11↓11
Sie liegen mit ihrer Aussage teilweise falsch , Melly ist ein guter Staatsrat , der tut etwas für die Bergbevölkerung , Sie herr lynx passen hingegen in den gleichen Topf wie Oskar !