Bildung | Experiment an der OMS
Wie wir beim Lesen so ticken
Lesen weckt Emotionen – wie und welche dabei ausgelöst werden, wurde von einem Forscherteam der Fernfachhochschule (FFHS) getestet.
Und dies bei 114 Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Fachmittelschule Gesundheit und Soziales sowie der Fachmaturität Pädagogik an der Oberwalliser Mittelschule St. Ursula (OMS) in Brig.
Ganze Palette an Methoden
Hier freut man sich besonders über die Rolle des «Versuchskaninchens». «Die OMS versteht sich als Schule, die Theorie und Praxis unter einen Hut bringt», so der Lehrer Christian Manz, der die Zusammenarbeit mit der FFHS in die Wege leitete. Die Schüler sollen zum einen die Praxis persönlich kennenlernen; etwa durch Besuche von Unternehmen. «Zum anderen», so Manz, «sollen sie auch verstehen, wie Theorien und Erkenntnisse entwickelt werden».
Um dieses Lernziel zu erreichen, kommt das von Prof. Dr. Per Bergamin geleitete Projekt mehr als gelgenen: Ziel des durchgeführten Experiemts war es, das Lesen von Texten am Computerbildschirm zu beobachten. Dabei wurde untersucht, wie die Textinhalte, Textschwierigkeiten und Bildschirmgrössen die Emotionen beim Lesen sowie das Textverständnis beeinflussen. Um dies herauszufinden, kam nach eigenen Angaben eine in der Schweiz bisher «einzigartige Kombination» von Beobachtungsgeräten zum Einsatz. So wurden zum Beispiel die Bewegungen der Augen im Millisekundenbereich, die Emotionen aus den Muskelbewegungen des Gesichts oder Daten wie Hautspannung, Blutdruck und Herzfrequenz gemessen. Abgerundet wurde das Experiment mit mündlichen und schriftlichen Fragen an die Schüler. Praktisch die ganze Palette an Methoden also, die die empirische Forschung zu bieten hat.
Die Resultate gibts Ende Jahr
Jetzt sind die Schüler gespannt auf die Resultate. Die OMS erwartet den Bericht auf Ende Jahr; bei Interesse erhalten die Schüler eine persönliche Rückmeldung zu ihrem Leseverhalten. Den Forschenden ihrerseits, die am Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL) der FFHS angegliedert sind, geht es in erster Linie darum, digitale Leseumgebungen zu optimieren – so zum Beispiel das Lesen auf Tablets. In Zeiten des schnelllebigen Medienkonsums darf man jedenfalls gespannt sein, wie die Leserschaft die Inhalte und Formen der Texte wahrnimmt. Mittlerweile gibt es nämich nicht nur Kulturpessimisten, die aufgrund der ganzen Bilder und Videos, die Lesekompetenzen immer mehr infrage stellen – und dies nicht nur bei den Jungen.
dab
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