Grossraubtiere | Neue Wölfin F24 identifiziert
Weiterer Jungwolf des Augstbordrudels wird abgeschossen

Der Nachweis der bisher unbekannten Wölfin F24 stellt die gesetzliche Grundlage für den Abschuss eines weiteren Jungwolfs dar.
Foto: Gruppe Wolf Schweiz
In der Augstbordregion konnte ein bisher nicht bekannter weiblicher Wolf (F24) nachgewiesen werden. Gestützt auf den Regulationsentscheid vom 20. Dezember 2016 bedeutet dies, dass ein weiterer Jungwolf aus dem Rudel erlegt wird.
Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hat mittels DNA-Analysen einen weiteren weiblichen Jungwolf in der Augstbordregion nachgewiesen. Die Probe wurde von einem Wildhüter am 5. Dezember 2016 im Rahmen des ordentlichen Monitorings im Raume Moosalp entdeckt und zur Untersuchung an den zuständigen Verein für Raubtierökologie und Wildtiermanagement KORA weitergeleitet. Das nun beim Kanton eingegangene Resultat zeigt, dass es sich um einen bisher nicht bekannten weiblichen Wolf F24 handelt. Die Untersuchung zeigt weiter, dass es keinen Grund gibt, die Wölfe M59 und F14 als Elterntiere dieser Wölfin auszuschliessen.
Anhand weiterer, früherer Proben konnten zudem zwei bereits bekannte Jungtiere formell identifiziert werden. Insgesamt wurden im Augstbordrudel bisher die Jungtiere M72, F22, F23 und F24 nachgewiesen. Die DNA-Analysen bestätigen somit offiziell die Anwesenheit sämtlicher bis anhin beobachteten und bekannten Jungtiere in der Region. Die formelle Identifizierung des am 22. Dezember 2016 erlegten Wolfes steht noch aus.
Gestützt auf den mit Zustimmung des BAFU getroffenen Regulationsentscheid vom 20. Dezember 2016 des Kantons Wallis wird die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere im Rahmen der von der Bundesgesetzgebung vorgesehenen Regulation versuchen, einen weiteren Wolf aus dem Augstbordrudel zu erlegen. Der Regulationsentscheid sieht nämlich gemäss Gesetz die Anpassung der Abschusszahl durch den Kanton vor, sollten im Rahmen des Monitorings weitere Jungtiere festgestellt werden. Die Regulation des Wolfsrudels muss bis spätestens Ende März erfolgen. Das BAFU wurde vom Kanton gemäss Regulationsentscheid entsprechend informiert und stimmt dem Vorgehen des Kantons zu.
Gemischte Reaktionen
Zufrieden mit dem Entscheid zeigte sich der Verein «Lebensraum Wallis ohne Grossraubtiere». Der ständige Druck des Vereins trage weitere Früchte, hiess es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Die Bevölkerung, die Landwirtschaft, die Jagd und der Tourismus könnten nur dank solchen Massnahmen geschützt werden. Ganz anders sieht das die Umweltschutzorganisation WWF Schweiz. Man sei «sehr enttäuscht» vom neuen Entscheid des Kantons Wallis und des Bundesamtes für Umwelt, sagte Pierrette Rey, Mediensprecherin des WWF Westschweiz.
«Der Kanton erachtet einmal mehr das Gewehr als besten Herdenschutz.» In dieser Jahreszeit sei es sehr schwierig, die Jungtiere von den Elterntieren zu unterscheiden, warnte der WWF. Die Umweltschutzorganisation bedauerte zudem, dass das Wallis keine Lehren aus dem Beispiel des Calanda-Rudels in Graubünden ziehe. Das dortige Rudel sei gut strukturiert und effizient in seinen Rissen, wodurch die Angriffe auf Nutztiere zurückgegangen seien.
pd/map/sda
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Kommentare
Jopi - ↑18↓12
Je mehr Wölfe offiziell erlegt werden, umso weniger müssen illegal entsorgt werden.
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Jopi - ↑8↓10
Genau Herr Heimberg, in der religion spricht man schon von den Schafen und Ihren Hirten und vom bösen Wolf. :-)
Es geht hier leider um mehr. Das Wallis braucht die landwirtschaft, nicht den Wolf.
Ulrich Heimberg - ↑14↓12
Illegalität, im Wallis ein beliebtes Thema, oder ? Was seid ihr doch für Tierhasser. Beschämend !!! Dachte immer, in der Religion hätten auch Tiere ihren Platz. Aber mit einer Beichte ist ja der grösste Frevel wieder im Lot !
Catherine - ↑12↓17
Noch mehr Risse von Schafen im nächsten Sommer sind somit fast vorprogrammiert. Wer immer diese dummen Entscheidungen trifft und unterstützt, kennt sich mit dem (Jagd-)Verhalten der Wölfe nicht aus. Es wäre echt gut, wenn mal jemand diese Leute beraten könnte, damit nicht noch grösseren Schaden entsteht.
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lynx - ↑19↓27
Wir fragen uns nur, wie wollen "unsere Wildhüter" nun wirklich zwischen einem "adulten" oder "Nachwuchstier" unterscheiden können....????.....das Desaster haben wir ev. diesen Frühling auf unseren "Frühjahrsweiden"...???....Wollen wir das ÜBERHAUPT ???
Uns hat niemand gefragt.....???????
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Jopi - ↑21↓18
Das hat Dich auch gar nicht zu interessieren!
Mir ist es egal ob ein Jungwoölf oder ein adultes Tier erlegt wird. Und der Mehrzahl von Wallisern auch. Ende der Diskussion!
Esther - ↑31↓18
Was soll uns Touristen der Wolfsabschuss stören? Ich komme ins Wallis um Ski zu fahren und um ausreichlich zu wandern.
Ehrlich gesagt, wäre mir wohler, wenn ich wüsste dass keine Wölfe umher streiffen.
Lieber Ski/Wandertouristen als Wolfstouristen!
Gruss aus dem Nachbarkanton
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Didi - ↑0↓0
Ich werde das Wallis definitiv als Ferienregion meiden und zwar nicht, weil es dort gefährliche Wölfe gibt, sondern weil es ein Armutszeugnis ist, dass der Mensch nicht mit den Wölfen leben kann. Herdenschutz heisst das Motto
lynx - ↑44↓76
Der "Wahlkampf" für die "Regierungsratsosten" geht offenbar in die "Offensive", denn "Melly" muss mit seinen "Debakeln A9, Verbier und seinen "Falschnformationen" der Bevölkerung der Augustbordregion" wohl leben, darf aber kaum auf eine Wiederwahl rechnen....(profilieren kann sich dieser Herr wohl nur durch "Wolfsabschuss")....
Ob er damit dem Wallis, dem Image für unseren Tourismus, mehr schadet oder nutzt, hat er sich dabei wohl kaum überlegt.....einfach auf "Stimmenfang" bei den "rechtsorientierten"....
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G. Bregy - ↑5↓7
KLAR* !
Therese - ↑50↓97
Der Wolf soll im Wallis bleiben wie Fuchs, Luchs, Reh und Hirsch.
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Kalbermatter Pascal - ↑106↓65
Bravo weg mit dem Wolf!!
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Timjealai - ↑0↓1
Wismer Daniel von was träumst du . Die allgemeine Abwanderung hat nichts mit dem Wolf zu tun . Wer arbeitet heute noch für ein paar Kröten auf Almen und in den Bergdörfern
Therese,Margarete - ↑16↓21
Was ist das für ein Satz......es reicht!!!!
Man sollte froh sein, daß der Wolf wieder da ist, überall versucht man, mit diesen wundervollen Tieren zu leben - nein die bescheuerten Schweizer knallen sie ab!!!!
Es ist doch klar, der Wolf ist ein Jagdtier, folglich sucht er sich sein “Fressen“...laßt doch eure Schafe in den Ställen, die Kühe sind doch auch dort!!!!Von wegen “glückliche Tiere“....sie sind alle eingesperrt!!!!
ES IST EINE SCHANDE!!!!! Nicht der Wolf ist eine Bedrohung - der Mensch ist das Übel!!!
Wismer Daniel - ↑38↓75
...und dann geht's steil bergauf mit der Berglandwirtschaft und die Abwanderung von den Bergdörfern hört sofort auf
Ruedi Lais - ↑48↓102
Ein Kanton, dessen Politik darin besteht, eine europaweit geschützte Tierart auszurotten, sollte kein Ferienziel für Naturliebhaber mehr sein.
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Toni - ↑12↓5
Dann sollten Sie auch den Kanton Graubünden meiden.
http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden/buendner-und-italiener-machen-jagd-auf-hungrigen-raeuber-wolf-reisst-zwoelf-schafe-und-vier-geissen-id6117184.html
Wismer Daniel - ↑57↓106
Böse Zungen behaupten, der neue Slogan von Wallis Tourismus heisse nicht mehr "ins Herz gemeisselt" sondern "ins Herz geschossen".
Wüsche dem Kanton Wallis eine erfolgreiche touristische Zukunft !
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Erika - ↑57↓100
Die Abschüsse der Wölfe schadet dem Tourismus gewaltig. Viele Touristen fühlen sich auch nur geduldet und geschröpft aber nicht willkommen von den Wallisern ( siehe Thema Tourismustaxe im Goms!)
Wie lange geht es bis das Wallis sich endlich auf ihre Aufgabe als Tourismuskanton besinnt statt alle zu vergraulen???
Sehr schade, ist es doch eine wundervolle Gegend und macht Werbung mit dem Slogan:
Ins Herz gemeisselt
Fragt sich nur, wer noch Herz hat!
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Ulrich Heimberg - ↑7↓10
@Wanderer
Es scheint noch nicht bis zu ihnen vorgedrungen zu sein, dass keine Wölfe ausgesetzt werden. Das ist so etwa die dümmste Argumentation, welche immer wieder in den Medien auftaucht. Der Wolf ist ebenfalls ein Wanderer wie sie und ist einfach eingewandert.
Vielleicht könnte man zum Wallis auch eine Mauer errichten !
Wanderer - ↑20↓11
Die Chance, dass mir beim Wandern ein Wolf begegnet ist praktisch gleich Null. Aber ich meide Gebiete, wo mich die Herdenschutzhunde plagen. Darum hät ich gerne, wenn das Wallis die Aufgabe als Tourismuskanton wahrnimmt und dem Wolf die Flinte zeigt, dem illegalen Aussetzen des Wolfes mit drakonischen Strafen ein Ende setzt, und natürlich die Berner Konvention kündigt.
Ein ehemaliger Tourist
Jopi - ↑99↓49
Bravo! Weiter so.
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lynx - ↑30↓84
Das BAFU wurde wohl informiert, doch bezüglich 2. Regulatiosabschuss laufen momentan die Abklärungen betreffend rechtlicher Grundlage....
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lynx - ↑14↓56
Die detaillierten, rechtlichen Abklärungen sind noch im Gange, ob der erneute "Abschuss" eines Jungtieres wirklich gerechtfertigt ist......?????
Peter-Franz - ↑27↓54
Wahljahre sind auch Lügenjahre---was nicht heissen soll , dass alle C Politiker Lügner sind---
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Tisotz - ↑48↓98
Pfui!!! ....und da machen sich doch tatsächlich manche Sorgen, der Wolf schade dem Tourismus. So lange der Kanton ihn abknallen lässt, sind diese Sorgen gut begründet!!
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Chrigi - ↑26↓11
Mit dieser Antwort war zu rechnen.....!
Philipp - ↑76↓48
Offensichtlich gibt es also genug Gesetze um dem Wolf an den Kragen zu gehen.
Verstehe nicht, warum gewisse Kreise versuchen, unsere Politik mit diesem Seich zu beschäftigen, wo es eigentlich genug andere Baustellen gibt, die mehr Einfluss auf unser Leben haben als das hier...
Aber wen interessiert in unserer Zeit schon Sachpolitik...
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