Wirtschaft | Sieben Inspektoren sollen Betrüger aufspüren
Wallis intensiviert Kampf gegen Schwarzarbeit
Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften des Kantons Wallis wollen ihre Kräfte bündeln, um verstärkt gegen unlauteren Wettbewerb und Lohndumping vorzugehen. Unternehmer und Gewerkschaften haben deshalb die neue «Association pour le renforcement des contrôles sur les chantiers de construction (ARCC)» gegründet, welche nun am Freitag eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit dem Kanton unterzeichnet hat.
Die Gründung der ARCC ziele darauf ab, die Mittel im Kampf gegen unlauteren Wettbewerb und Lohndumping zu verstärken, heisst es in einer aktuellen Medienmitteilung. Sie sei die logische Konsequenz einer Zusammenarbeit, die seit 2001 zwischen den Paritätischen Kommissionen des Bauhauptgewerbes und Baunebengewerbes und der Dienststelle für Arbeitnehmerschutz und Arbeitsverhältnisse (DAA) bestehe. Mit der Gründung der ARCC wurde hierbei ein weiterer Schritt getan.
Die ARCC vereint alle Paritätischen Kommissionen des Baugewerbes. Die Vereinigung soll ab dem 1. Januar 2017 einsatzfähig sein. Dank der neuen kantonalen Arbeitsgesetzgebung, die in der Juni-Session vom Parlament verabschiedet worden ist, werden ab diesem Datum sieben neue, vereidigte Inspektorinnen und Inspektoren Betrüger aufspüren. Sie werden dabei eng mit der kantonalen Beschäftigungsinspektion (KBI) zusammenarbeiten. So wird die Vollzeit-Koordinatorin der ARCC in den Räumlichkeiten der KBI arbeiten und vom Zugang zu deren Datenbank profitieren.
Finanzielle Verluste reduzieren
«Über eine solche Struktur zu verfügen, die direkt in einen Staatsdienst integriert ist, macht die ARCC zu einem Vorbild für die Romandie», meint Sergev Métrailler, der Präsident der ARCC. Durch die Investition in die Gründung der ARCC erhofft sich das Walliser Baugewerbe einen Imagegewinn für die gesamte Branche, verschwinden doch mit den illegalen Arbeitern viele Amateure von den Baustellen. Der Kanton und die Paritätischen Kommissionen dagegen hoffen vor allem, die wegen unlauteren Wettbewerbs und Lohndumpings entstehenden finanziellen Verluste, die mit 1,2 Milliarden Franken pro Jahr veranschlagt werden, reduzieren zu können.
Konkret werden die Inspektorinnen und Inspektoren der ARCC hauptsächlich am Wochenende unterwegs sein. Ihre Hauptaufgabe wird darin bestehen, Samstagsarbeiter, die gegen die Gesamtarbeitsverträge (GAV) verstossen, zu erwischen. Ein weiteres Ziel ihrer Ermittlungen werden ausländische Firmen sein, die illegal ohne sich angemeldet zu haben im Kanton arbeiten. Die Inspektorinnen und Inspektoren der ARCC werden systematische Kontrollen auf der Grundlage von Ankündigungen von Entsendungen durchführen, jedoch auch auf Anzeigen reagieren.
Erste Bilanz Ende 2017
Für den Moment repräsentieren die sieben vereidigten Inspektorinnen und Inspektoren ein Total von 2,8 Vollzeitäquivalenten. Ihr Pensum soll jedoch in Zukunft im Verhältnis zu den erreichten Resultaten erhöht werden. Eine erste Bilanz werde Ende 2017 gezogen, heisst es weiter. Das der ARCC zugeteilte Budget für das erste Rechnungsjahr beträgt eine halbe Million Franken. Es wird von den involvierten Sozialpartnern getragen. Die Vereinbarung, die der Kanton und die verschiedenen Paritätischen Kommissionen am Freitag unterzeichnet haben, stellt eine der Säulen zur Verstärkung der Massnahmen gegen unlauteren Wettbewerb und Lohndumping dar, die vom Walliser Staatsrat gewünscht wurden.
pd / pmo
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Kommentare
fritz - ↑16↓3
Kontrolliert endlich die ausführenden Schweizer Firmen ,Gu s ,Planungsfirmen die im Unterakkord Leute aus Billiglohnstaaten beschäftigen!ZB Eishalle Geschina.Problematisch ist nur,wenn der Staat von solchen Firmen"durch billigstes Angebot profitiert.Sowieso heuchlerisch,nach Aussen mehr kontrollieren wollen und andererseits von Billigstangeboten profitieren wollen.
Zb Hotelumbau in Zermatt,alles Arbeiter aus Ausland, Billiglöhne,Waren 40tLastwagen aus Ausland,aber dann hier hohe Hotelpreise wegen Standort Schweiz.
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