Naters | Christian Archival aus der Dominikanischen Republik

Als Klassenbester abgeschlossen

Konzentriert bei der Sache: Christian Archival bei der Arbeit in der Garage.
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Konzentriert bei der Sache: Christian Archival bei der Arbeit in der Garage.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Er ist in der Dominikanischen Republik aufgewachsen, hat im Oberwallis eine Ausbildung zum Automobil-Assistenten gemacht und als Klassenbester abgeschlossen. Christian Archival (22) über Integration und seine Ausbildung.

Jeans, T-Shirt, Sneakers und ein Cap – nach aussen hin unterscheidet sich Christian Archival nicht von anderen Jugendlichen. Nur seine Hautfarbe lässt darauf schliessen, dass seine Wurzeln nicht im Oberwallis sind. «Ich bin in Spanien geboren und in der Dominikanischen Republik aufgewachsen», sagt Archival in sehr gutem Hochdeutsch. Mit drei Monaten kommt er in die Hauptstadt Santo Domingo und wächst hier bei seiner Grossmutter auf. «Hier habe ich die obligatorische Schulzeit absolviert und bin anschliessend vier Jahre auf die örtliche High School gegangen», erzählt Archival, der neben Deutsch auch Spanisch, Englisch, Italienisch und Portugiesisch spricht.

Lehre als Automobil-Assistent

Als 17-Jähriger kommt Archival ins Oberwallis. «Meine Mutter und mein Halbbruder leben hier. Darum bin ich nach Brig gekommen. Nicht zuletzt deshalb, um bessere berufliche Möglichkeiten zu haben», sagt Archival. Während er in einer Integrationsklasse in Visp am Deutschunterricht teilnimmt, macht er in seiner Freizeit ein Praktikum in der Garage St. Christophe in Naters. Sein späterer Ausbildner Manfred Wyssen erinnert sich: «Christian wurde uns vom Sozialmedizinischen Zentrum Oberwallis vermittelt und hat sich sehr schnell und gut integriert.» Für Archival ist die Arbeit in der Garage eine interessante und spannende Herausforderung. «Vor allem die Autotechnik hat mich fasziniert», erinnert er sich. Darum bittet er seinen Arbeitgeber, nach dem Praktikum die Lehre als
Automobil-Assistent machen zu können. «Diesem Wunsch haben wir selbstverständlich entsprochen, nicht zuletzt deshalb, weil Christian sehr interessiert war und seine Arbeit als Praktikant sehr gut und zuverlässig ausgeführt hat», erklärt Wyssen.

«Ich wurde sehr gut aufgenommen»

Schliesslich nimmt Archival die zweijährige Lehre in Angriff. Mit Erfolg. Im vergangenen Frühling schliesst er die Lehre als Klassenbester mit einem Notendurchschnitt von 5,0 ab. «In der Praxis hatte ich sogar eine 5,4», sagt Archival, sichtlich stolz über sein Diplom. «Ja, klar bin ich stolz darauf. Auch darum, weil ich immer eine Ausbildung machen wollte. Und es zeigt auch, dass man mit Willen und Einsatz sehr viel erreichen kann», sagt Archival, um gleich darauf zu betonen, dass er dankbar dafür sei, dass er diese Chance erhalten habe. «Ich wurde hier sehr gut aufgenommen und man bekommt hier viele Chancen. Wer sie nicht nutzt, ist selber schuld», sagt Archival, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, sich zu integrieren und eine Ausbildung zu machen. Auch sein Arbeitgeber ist voll des Lobes über seinen ehemaligen Schützling. «Christian war fachlich und kollegial ein Vorzeige-Mitarbeiter. Er war einer der besten Lehrlinge, die wir je hatten.» Dass Archival mit seiner Familie jetzt nach Fribourg zieht, bedauert Manfred Wyssen. «Ich hätte ihm gerne die Möglichkeit gegeben, die Zweitausbildung zum Automobil-Fachmann zu machen. Aber das geht jetzt leider nicht.» Trotz seines Wegzugs will Archival die Zweitausbildung aber in Angriff nehmen. «Sobald ich eine Lehrstelle in Fribourg gefunden habe, werde ich mich zum Automobil-Fachmann ausbilden lassen», sagt er selbstbewusst.

Walter Bellwald

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