Fiesch | Wegen hängigen Einsprachen

Bei den Planungen für Fiescher ÖV-Hub droht Verzug

Aufgrund von hängigen Einsprachen könnte der Baubeginn des ÖV-Hubs Fiesch verzögert werden.
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Aufgrund von hängigen Einsprachen könnte der Baubeginn des ÖV-Hubs Fiesch verzögert werden.
Foto: Visualisierung zvg

Quelle: RZ 0

Beim geplanten ÖV-Hub mit Bahnhof und Gondelbahn sind nach wie vor Einsprachen hängig. Das hat Folgen: Der Fahrplan des Projekts könnte durcheinander geraten.

In Fiesch soll bekanntlich ein neuer Bahnhof mit Postautoterminal und Gondelbahn auf die Fiescheralp entstehen. Der Standort liegt rund 400 Meter nördlich des jetzigen Bahnhofs der Matterhorn Gotthard Bahn. Die Planungen dafür laufen auf Hochtouren und werden von allen Beteiligten weiter vorangetrieben. In diesem Zusammenhang ist es jedoch zu Einsprachen gegen das Projekt gekommen. Mitunter stören sich betroffene Bodeneigen­tümer ob des geplanten Korridors der neuen Gondelbahn.

Behindertengerechter Bahnhof

Der Grund: Überquere eine neue Gondelbahn das darunterliegende Gründstück, werde dieses völlig entwertet (die RZ berichtete). Wie eine Nachfrage bei den Einsprechern zeigt, sind die Einsprachen hängig. Aufgrund der laufenden Verfahren wollte jedoch niemand mehr dazu sagen. Was bedeuten die Einsprachen nun für das Projekt? Wird es allenfalls verzögert? Daran glaubt man bei der Matterhorn Gotthard Bahn nicht. «Wir sind trotz Einsprachen zuversichtlich, dass wir auf Kurs bleiben», sagt Mediensprecher Jan Bärwalde. Aber trotzdem: Für das Bahnunternehmen ist der weitere Verlauf der Planungen nicht unwesentlich. Bis spätestens 2023 müssen nämlich von Gesetzes wegen sämtliche Bahnhöfe der Schweiz behindertengerecht umgebaut sein. Darum sagt Bärwalde, dass sie nach wie vor am Vorhaben sehr interessiert seien, aber nur als Gemeinschaftsprojekt. «Falls es aber nicht zustande kommt, konzentrieren wir uns auf den bestehenden Bahnhof und bauen diesen entsprechend um.»

«Zwei Schritte rückwärts»

Die Kosten dafür seien mit 13 Millionen Franken in etwa gleich hoch wie die vorgesehene Kostenbeteiligung am ÖV-Hub, so Bärwalde. Die weitere Entwicklung der Verhandlungen werde deshalb laufend beobachtet. Etwas weniger unter Zeitdruck steht PostAuto Wallis. Deren Terminal wäre ebenfalls am neuen Hub integriert und ist dementsprechend fester Bestandteil des Projekts. «Falls es nicht realisiert wird, bleiben wir am bestehenden Standort beim jetzigen Bahnhof», sagt der Leiter von PostAuto Wallis Anton Karlen. Jedoch würde dies seiner Meinung nach für die gesamte Region «zwei Schritte rückwärts» bedeuten. Für den Verwaltungsratspräsidenten der Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn Fredy Huber sind nach eigenen Angaben bereits die kommenden Wochen entscheidend.

Ambitiöser Zeitplan

Denn: Das Gesuch für den ÖV-Hub muss bis spätestens Mitte Oktober 2017 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) hinterlegt werden. «Ansonsten können wir den Hub nicht wie ursprünglich geplant im Dezember 2019 eröffnen», sagt er. Seine Sorgen sind nicht unbegründet. Denn wie Huber erklärt, daure ein Bewilligungsverfahren für ein solches Projekt beim BAV erfahrungsgemäss rund ein Jahr. Was also wenn die Verhandlungen rund um die Einsprachen bis dahin ins Stocken geraten sollten? «Das hätte zweifellos eine Verzögerung von einem Jahr zur Folge», so Huber. Und wie schätzt der Fiescher Gemeindepräsident Bernhard Schwestermann die Situation ein? Er verweist auf Anfrage auf die in nächster Zeit stattfindenden Einigungssitzungen. «Dabei hoffen wir natürlich, für alle Seiten zufriedenstellende Lösungen zu finden», sagt er. Falls nicht, könne die LFE ein Enteignungsverfahren der betroffenen Grundstücke einleiten, dessen Ausgang zum jetzigen Zeitpunkt offen sei. «Tritt dieser Fall ein, so könnte es durchaus zu Verzögerungen kommen», sagt Schwestermann.

Peter Abgottspon

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