Randa | Ivo Brantschen schleift und poliert Mineralien

Der Mineralienliebhaber

Ivo Brantschen bearbeitet Mineralien.
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Ivo Brantschen bearbeitet Mineralien.
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Ivo Brantschen (70) hat sich den ­Mineralien verschrieben. Auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht mehr in den Bergen nach Mineralien suchen kann, so bearbeitet er die Steine und schleift daraus wahre Wunderwerke.

Es ist still im Haus in der oberen Wildi in Randa. Nur das monotone Surren der Schleifmaschine weist dem Besucher den Weg. Ivo Brantschen ist konzentriert bei der Arbeit und gerade dabei, einen Edelstein in die richtige Form zu bringen. Fachgerecht schleift und schmirgelt er das ­Mineral, hält es gegen das Licht, um es kurz darauf zu polieren. Der bläuliche Stein glänzt. Ivo Brantschen nickt zufrieden. «Das ist ein Sodalith, ein Stein aus der Familie der Silikate und Germanate», sagt der Kenner. Schon seit Langem hat Brantschen den Stein bearbeitet. «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein grober Stein zu einem ansehnlichen Mineral wird», belehrt mich der Künstler, der aber nicht als seines­gleichen bezeichnet werden will. Brantschen ist eher der Typ Bergler, der Macher, der bis vor wenigen Jahren noch selbst in die Berge ging, um nach Mineralien zu suchen. Aus gesundheitlichen Gründen muss er heute aber kürzertreten und kann nicht mehr nach den wert­vollen Steinen suchen. Dafür hat er sich in seiner Wohnung eine kleine Werkstatt mit einer Schleif- und Poliermaschine eingerichtet. Das Rohmaterial holt er sich statt wie früher aus den Bergen von Mineralienbörsen, die eigens für Liebhaber der funkelnden Steine organisiert werden. Daheim in seiner Werkstatt verarbeitet er diese zu Edelsteinen, die später als Halskette oder Armband getragen werden können.

Alle Mineralien haben eine spezielle Eigenschaft

Brantschen verarbeitet aber nicht nur die Steine, er beschäftigt sich auch ausgiebig mit Mineralien und schmökert in entsprechender Literatur. «Es gibt viele Bücher über Mineralien, die ich gelesen habe. Hier hole ich mir auch das nötige Wissen», sagt Brantschen, den nicht nur heimische Mineralien interessieren, sondern auch ausländische Steine. «Momentan trage ich einen Brucit am Hals, das ist ein Mineral aus Pakistan, der Kopfschmerzen lindern soll.» Überhaupt ist Brantschen überzeugt, dass jeder Stein und jedes Kraut eine positive Eigenschaft hat. «Nicht von ungefähr haben unsere Vorfahren dieses Wissen weitergegeben», weiss Brantschen. Zwischendurch suchen ihn auch einige Esoteriker auf, die nach bestimmten Mineralien und Edelsteinen suchen. Für Ivo Brantschen sind Mineralien aber weit mehr als Freizeitbeschäftigung, sondern Faszination und Mythos zugleich. Darum will er sich auch in ­Zukunft damit beschäftigen.

Walter Bellwald

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