Sport | Dei Präsidentin des EHC Saastal über den sportlichen Erfolg

EHC Saastal auf der Überholspur

Barbara Anthamatten und der EHC Saastal: 30 Jahre ununterbrochen in der 1. Liga.
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Barbara Anthamatten und der EHC Saastal: 30 Jahre ununterbrochen in der 1. Liga.
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Barbara Anthamatten, Präsidentin des EHC Saastal, spricht über den tollen Saisonstart und die Gemeinsamkeiten mit HC-Lugano-Präsidentin Vicky Mantegazza.

Barbara Anthamatten, der EHC Saastal ist äusserst gut in die Saison gestartet. Wie gross ist Ihr Anteil am aktuellen Erfolg?
Zum aktuellen sportlichen Erfolg trage ich nicht viel bei. Bei den Spielen fällt aber stets auf, dass bei uns zurzeit wirklich ein Team auf dem Eis steht, das zusammen etwas erreichen will. Unser Trainer und TK-Chef Martin Zerzuben macht zurzeit vieles richtig.

Warum so bescheiden? Dass das Team derart gut zusammenpasst, ist auch ein Stück weit Ihr Erfolg?
Wir haben viele Oberwalliser Spieler im Kader und bieten Spielern, die in Visp den Sprung in die Nationalliga B nicht ganz schaffen, eine interessante Perspektive. Das ist ein Teil unserer Strategie, von der viele profitieren. Einheimische Spieler garantieren mehr Zuschauer und auch einen besseren Zugang zu Sponsoren.

Sind die einheimischen Spieler auch ein Grund für den Erfolg?
Das sind sie bestimmt. Doch im Vergleich zum Vorjahr gilt es zu sagen, dass wir viel weniger Verletzte im Kader haben. Hinzu kommt die Tat­sache, dass die Mannschaft grösstenteils zusammengeblieben ist und mit dem Trainerteam den nächsten Schritt gemacht hat. Wir haben zurzeit ein tolles Team und es macht Spass, ihnen zuzusehen.

Es gibt wenige Frauen, die einen Eis­hockeyklub präsidieren. Eine davon ist Vicky Mantegazza vom HC Lugano. Gibt es Gemeinsamkeiten?
Ich kenne Vicky Mantegazza persönlich und schätze sie sehr. Es gibt durchaus Parallelen: Wie ich, liebt sie diesen Sport und ist mit Leib und Seele dabei. Unabhängig davon, ob die erste Mannschaft der Männer spielt oder die Damenmannschaft, Vicky fiebert immer mit. Die selbe Leidenschaft habe ich für den EHC Saastal.

Sie haben Frau Mantegazza kennengelernt, als Ihre Tochter Sophie Anthamatten bei Luganos Frauen spielte.
Ja, sie hat stets alles getan, dass sich Sophie in Lugano wohlfühlte. Ich erinnere mich daran, dass sie einmal mit einem Helikopter von Saas-Grund nach Lugano fliegen sollte, doch dazu kam es dann nicht, weil die Anspielzeiten zu nahe beisammen waren.

Barbara Anthamatten, woher stammt eigentlich Ihre Begeisterung für den Eishockeysport?
Ich muss zugeben, dass ich mich in früheren Jahren nicht für den Eis­hockeysport begeisterte. Erst mit den Kindern bin ich dann in die Sache hin­eingewachsen (Robert und Sophie Anthamatten spielen in der ersten Mannschaft, die Red.)

Erhalten Sie bei Präsidentenkonferenzen als Frau immer den nötigen Respekt?
Ja. Ich sage immer, was ich denke und stosse dabei stets auf volle Akzeptanz.

Reden wir über die Eisbahn «Wichel», wo der EHC Saastal seine Heimspiele unter freiem Himmel austrägt. Wie lange eigentlich noch?
Die Anforderungen der Liga steigen stetig, deshalb gehört es irgendwann wohl zur Pflicht, dass wir eine überdeckte Eisbahn haben. Es gibt dazu bereits Projekte. Vermutlich werden wir dann jedoch den Standort wechseln müssen.

Visp stimmt am Sonntag über eine neue Eissporthalle ab. Auch der EHC Raron will seine Eishalle. Brig-Glis kriegt eine. Auch das Saastal?
Ich bin überzeugt, dass eine Eishalle für die Tourismusdestination Saastal ihre Berechtigung hat. Natürlich soll eine Eishalle nicht nur fürs Eishockey genutzt werden, sondern für alle zugänglich sein.

Spiele unter freiem Himmel sind für den EHC Saastal auch ein Heimvorteil.
Ja, es ist bestimmt ein Vorteil für uns, auf dem «Wichel» zu spielen, auch wegen der Höhenluft. In der Vergangenheit wurden im dritten Drittel bei Spielhälfte die Seiten gewechselt. Das gibt es nach Absprache mit den Trainern jedoch nicht mehr in allen Spielen. Unsere offene Eisbahn bringt auch viel Charme mit sich. So schrieb eine grosse Zeitung aus Kanada während der vergangenen Saison über den EHC Saastal.

Ach ja?
Es ging ihnen darum aufzuzeigen, dass auf diesem Niveau noch unter freiem Himmel gespielt wird, wie man es früher getan hat. Das hat selbst die Leute im eishockeyverrückten Toronto begeistert.

Ihre Kinder Robert und Sophie Anthamatten spielen in der ersten Mannschaft. Sophie ist mit Trainer Martin Zerzuben liiert. Eishockey ist bei Ihnen zu Hause immer ein Thema.
Wenn die drei über sportliche Details sprechen, halte ich mich raus. Aber ja, es wird viel über Eishockey geredet, das bringt die Konstellation mit sich.

Könnten Sie den Trainer aufgrund der Familienkonstellation überhaupt ent­lassen?
Ich bin froh, dass dies zurzeit kein Thema ist. Solche Entscheide fälle ich aber ohnehin nicht allein, sondern mit dem Vorstand und TK-Chef.

Simon Kalbermatten

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