Dorfserie

Ernen - Schatteschlicker

Das Rathaus ist eine der Sehenswürdigkeiten in Ernen.
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Das Rathaus ist eine der Sehenswürdigkeiten in Ernen.
Foto: RZ

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Ernen ist eine von acht politischen Gemeinden im Goms und zählt knapp 500 Einwohner. Zu Ernen gehören auch die drei früheren Gemeinden Mühlebach, Steinhaus und Ausserbinn und der Weiler Niederernen.

Ernen wurde 1979 mit dem renommierten Wakkerpreis für das schöne und gut erhaltene Dorfbild ausgezeichnet. Herausragend sind die drei Dorfbilder von nationaler Bedeutung. In Mühlebach steht die älteste Siedlung aus Holz in der Schweiz. Das Siedlungsbild von Ernen wird heute geprägt von Wohnhäusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Der Dorfplatz «Hengert» mit dem Rathaus und dem Tellenhaus bildet den eigentlichen Dorfkern. Aber auch die Pfarrkirche St. Georg, die zwischen 1510 und 1518 erbaut wurde, ist sehenswert. In Ernen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Trotzdem gibt sich das Dorf modern. «Wir haben eine sehr gute Infrastruktur und ein flächendeckendes Glasfasernetz und wir setzen auf sanften Tourismus», sagt Gemeindepräsidentin Christine Clausen. Das kulturelle Angebot kann sich sehen lassen. Die Konzerte im Musikdorf Ernen ziehen jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher aus nah und fern an. Aber auch der Regionale Naturpark Binntal ist ein eigentlicher Publikumsmagnet und wartet mit einem interessanten und vielfältigen Programm auf. Im Winter ist Schneeschuhlaufen, Skifahren oder Langlaufen angesagt. Als grösste Herausforderung sieht die Gemeindepräsidentin den Kampf gegen die Abwanderung. «Darum ist es wichtig, dass wir Arbeitsplätze und vor allem Wohnraum schaffen.» In diesem Zusammenhang unterstreicht Christine Clausen die schöne Wohnlage und die Vorzüge einer Berggemeinde. «Es gibt doch nichts Schöneres für Kinder, als in einem Bergdorf aufzuwachsen.» Auf den Charakter der Ernerinnen und Erner angesprochen, sagt Clausen: «Wier si eifach fini Liit.» Das habe auch damit zu tun, dass die alte Bausubstanz der Häuser etwas Ruhiges ausstrahle. Auf den Übernamen «Schatteschlicker» angesprochen, muss die Gemeindepräsidentin passen. Dafür hat Irene Clausen vom Tourismusbüro eine plausible Erklärung. «Das hat damit zu tun, dass unser Dorf auf der Schattenseite liegt. Aber in den Sommermonaten können wir trotzdem viel Sonne geniessen.»

Walter Bellwald

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