Energieversorgung | Wohnort entscheidet über Strompreis

Gemeinde Goms will gleichen Strompreis für alle Einwohner

In Gluringen bezahlt man für die Kilowattstunde Strom 0.5 Rappen weniger....
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In Gluringen bezahlt man für die Kilowattstunde Strom 0.5 Rappen weniger....
Foto: RZ

... als zum Beispiel in Niederwald.
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... als zum Beispiel in Niederwald.
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In der Gemeinde Goms zahlen nicht alle Einwohner gleich viel für ihren Strom. Gemeindepräsident Gerhard Kiechler würde dies gerne ändern. Das ist allerdings gar nicht so einfach.

man in der Gemeinde Goms wohnt, muss man etwas tiefer für seinen Strom in die Tasche greifen. Wer im «oberen» Teil der Gemeinde lebt und seinen Strom daher vom Elektrizitätswerk Obergoms bezieht, bezahlt pro Kilowattstunde 0,5 Rappen weniger als jene, die im Gebiet Niederwald bis Ritzingen wohnen und von der EnBAG mit Strom versorgt werden.

Geringe Mehrausgaben

Ausgehend von einem durchschnittlichen Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie, der in der Schweiz bei rund 4200 Kilowattstunden (kWh) liegt, und vorausgesetzt, dass das Warmwasser nicht über einen Elektroboiler aufbereitet wird, bezahlt eine Familie in Münster also pro Jahr etwa 21 Franken weniger als eine Familie, die in der Grafschaft wohnt. Diese Situation ist sehr selten, im Normalfall bezahlen in der Schweiz alle Einwohner einer Gemeinde denselben Strompreis, lediglich in der Deutschschweiz kennen ein paar Gemeinden dieselbe Konstellation. Der Grund für diese liegt im Goms in der Fusion der Gemeinden in der Region auf den 1. Januar 2017 hin.

Änderung angestrebt

Obwohl der Preisunterschied relativ gering ist, würde der Präsident der Gemeinde Goms, Gerhard Kiechler, die Situation gerne ändern. «Für die Gemeinde wäre es aus organisatorischer Sicht sicher einfacher, wenn wir nur einen Stromanbieter hätten», sagt Kiechler. Allerdings dürfte es für Kiechler nicht einfach werden, in naher Zukunft für alle Einwohner der Gemeinde Goms den gleichen Strompreis einzuführen.

Strenges Vertragswerk

«Eine Möglichkeit wäre, dass das Elektrizitätswerk Obergoms der EnBAG das Versorgungsgebiet im unteren Teil unserer Gemeinde abkauft», erklärt der Gemeindepräsident. «Allerdings besteht ein strenges Vertragswerk, das wir nicht einfach so verlassen können.» Eine Preissenkung seitens der EnBAG schätzt Kiechler ebenfalls als wenig realistisch ein. «Dafür wäre die einstimmige Zustimmung aller 20 an der EnBAG beteiligten Gemeinden nötig», führt er aus. Ein möglicher Hebel in den Bemühungen, den Strompreis in seiner Gemeinde zu harmonisieren, könnte für Gerhard Kiechler in den Verhandlungen über das Kraftwerk Walibach liegen. An diesem sind sowohl die EnBAG wie auch das Elektrizitätswerk Obergoms beteiligt. «Wir werden sehen, ob wir hier im Sinne einer Harmonisierung etwas erreichen können», sagt der Gemeindepräsident. Gerhard Kiechler hält abschliessend fest, dass man in der Diskussion nicht vergessen dürfe, dass man in der Gemeinde Goms, egal von welchem Anbieter, sehr günstigen Strom beziehen könne. Man liege bei den Preisen rund fünf Rappen pro Kilowattstunde unter dem Schweizer Durchschnitt.

Martin Meul

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