Saas-Fee | Saastal Bergbahnen vor grossen Herausforderungen

«Hammerdeal»: Saaser Bergbahnen verdienen nichts

Während die Skifahrer freudig ihre Schwünge ziehen, stehen die Saastal Bergbahnen vor weiteren grossen Herausforderungen.
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Während die Skifahrer freudig ihre Schwünge ziehen, stehen die Saastal Bergbahnen vor weiteren grossen Herausforderungen.
Foto: Valais tourisme

Quelle: RZ 1

Mit dem «Hammerdeal» schafften die Bergbahnen im letzten Jahr gerade so die schwarze Null. Nun aber stehen millionenschwere Investitionen an.

Das Aufsehen im In- und Ausland war gross, als die Saastal Bergbahnen letztes Jahr mit tiefen Abopreisen aufwarteten. Die bis dahin völlig neue «Geiz ist geil»-Strategie in Sachen Abopreise fand auch in den Medien entsprechend grossen Anklang. Mit Erfolg: Denn tatsächlich konnten damit merklich mehr Frequenzen auf den Skipisten und bei den Übernachtungen verzeichnet werden. Und in Zahlen? «Im abgelaufenen Geschäftsjahr schreiben wir eine schwarze Null», sagt der Bergbahnen-CEO Rainer Flaig. Damit habe man zwar buchhalterisch nichts verdient, im Gegenzug aber grosse Abschreibungen sowie wichtige Investitionen tätigen können. Zum Vergleich: Während mehrerer Jahre resultierte jeweils ein Verlust.

Veraltete Beschneiungsanlage

Das Unternehmen steht aber schon bald vor weiteren grossen Herausforderungen. So muss aufgrund der ablaufenden Betriebsbewilligung der «Hannigbahn» dieselbe bereits im nächsten Sommer durch eine moderne 10er-Gondelbahn ersetzt werden. «Dafür rechnen wir mit Kosten von rund elf Millionen Franken», so Flaig. Ist in Anbetracht der Tatsache, dass auf Hannig schon seit Längerem kein Skibetrieb mehr stattfindet, die Investition gerechtfertigt? «Absolut», so Flaig. Mit der Hannig verfüge der Ort über eine attraktive Alternative zum Skifahren. «Nicht zuletzt auch hinsichtlich immer wichtiger werdender Sommeraktivitäten wie beispielsweise Biken», so der CEO. Die Planungen für den Neubau würden unter Hochdruck laufen.

Daneben muss sich das Unternehmen auch mit grossen Investitionen in die bestehende und veraltete Schneianlage auseinandersetzen. So muss die Infrastruktur derselben ausgebaut und erneuert werden. «Konkret geht es dabei um Pumpen, Erhöhung der Durchflussmengen oder auch Aggregate, welche entsprechend angepasst werden müssen», erklärt Flaig. Aktuell können zehn der insgesamt 19 Pisten künstlich beschneit werden. Dabei gehe es nicht nur primär darum, diese Zahl zu erhöhen, sondern eher um ein effizienteres Wassermanagement, welches aufgrund der stetig kürzer werdenden Zeitfenster zum Beschneien «immer entscheidender wird», sagt er. Auch das führe langfristig zu einer Attraktivitätssteigerung. «Was für allfällige weitere Investoren entscheidend ist.» Zurzeit seien solche aber keine in Sicht.

Finanzieller Kraftakt

Flaig rechnet dafür ebenfalls mit Kosten von mehreren Millionen.Kann man sich all das in Anbetracht der Verluste der letzten Jahre überhaupt leisten? Laut Flaig würden die Projekte mittels weiterer Aktienkapitalerhöhung, Partnern und öffentliche Gelder finanziert. Dazu gehört allenfalls auch die Gemeinde, welche zusammen mit der Burgergemeinde und Saas-Fee/Saastal Tourismus mit knapp 30 Prozent am Unternehmen beteiligt ist. «Im Rahmen unserer Möglichkeiten
werden wir uns sicherlich beteiligen», sagt Gemeindepräsident Roger Kalbermatten.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Markus Imbodu, Visp - 85

    Selber staune ich immer wieder - wie man versucht Gäste um jeden Preis in Wallis zu lockern. Auch hier in Visp setzt z.B auf Biker - die kommen am Morgen früh aus der Deutschweiz mit Rucksack, konsumieren praktisch nix und gehen am Abend wieder nach Hause... Mehrwert für die Region? Aber zurück zum Thema: Wintersport - wird unserer Konsum und Fungesellschaft zunehmend eine Nische werden. Es braucht neue Ideen.

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